Schüsse im Fall Nimani: Darum trug ein Polizist in Bielefeld eine ungeladene Waffe

Bielefeld. Die Schießerei in der Bielefelder Innenstadt, bei der vier Menschen verletzt wurden, sorgt bundesweit für Aufsehen. Auch im Internet ist das Interesse riesig – dabei gibt es auch Diskussionen um ein vermeintlich skurriles Bild, auf dem ein Polizist mit einer Maschinenpistole um eine Ecke zielt. Jedoch fehlt der Waffe das Magazin mit der Munition. Unmittelbar nachdem vier Männer auf offener Straße vor dem Landgericht Bielefeld angeschossen wurden, ist die Polizei Bielefeld mit Dutzenden Kräften ausgerückt. Der Schütze ist schließlich nach wie vor flüchtig und wurde nach dem Angriff erst in einem Haus in der Bielefelder Innenstadt vermutet. Wie in solchen Situationen üblich, rückten neben Spezialkräften der Polizei auch Beamte mit schwereren Waffen wie Maschinenpistolen aus. Immer informiert: Alle Entwicklungen nach den Schüssen in Bielefeld im Liveticker Ein Polizist mit einer solchen Waffe wurde bei dem Einsatz am Mittwochmittag fotografiert, mehrere Medien nutzte die Aufnahme für ihre Berichterstattung zu den Schüssen. Darauf zu sehen ist ein Polizist, der hinter einer Hauswand steht und mit der Waffe um die Ecke auf das Haus, in dem der mutmaßliche Schütze vermutet wurde, zielt. Allerdings ist klar zu erkennen: In der Waffe fehlt das Magazin, die Waffe wäre also gar nicht einsatzfähig, da die Munition fehlt. Polizeikreise: Magazin nicht richtig eingerastet Das Foto landete schnell auch in sozialen Medien, wo Nutzer über die Aufnahme diskutierten und sich teilweise gehässig über die Polizei äußerten. Doch ist das berechtigt? Der Polizei Bielefeld sind die Aufnahmen bekannt. Aus Polizeikreisen heißt es, dass der Beamte zwar ein Magazin in den Halter der Waffe geschoben habe, allerdings sei es nicht eingerastet. Wahrscheinlich aufgrund der hochbrisanten Situation, der der Polizist und seine Kollegen ausgesetzt waren. Der Beamte sei mit der Waffe losgelaufen, das Magazin sei unbemerkt auf den Boden gefallen. Gefährliche Minuten in Bielefeld: So haben Augenzeugen die Schüsse erlebt Eine Polizistin soll das Magazin aufgehoben und ihrem Kollegen unmittelbar danach gegeben haben. Das Foto sei offenbar in diesem kurzen Augenblick davor entstanden, heißt es weiter. Aus Polizeikreisen heißt es, dass solche unglücklichen Zwischenfälle nicht passieren dürften, aufgrund der hochdynamischen Lage aber auch menschlich seien. Tatsächlich gibt es Fotos von besagtem Polizisten, die offenbar wenige Sekunden später entstanden sind. Darauf zu sehen: Der Beamte mit der Waffe samt Magazin, neben ihm eine Polizistin, die ebenfalls eine Maschinenpistole in der Hand hält. Schüsse in Bielefelder Innenstadt auf offener Straße Eine Bielefelder Polizeisprecherin deutet an, man habe &bdquo;das Erforderliche veranlasst“. Denkbar, dass nach dem Einsatz das Gespräch mit dem Polizisten gesucht worden ist. Am Mittwoch ging der Prozess gegen den mutmaßlichen Todesschützen im Fall des getöteten Ex-Boxers Besar Nimani in die nächste Runde. Nimani war vor gut einem Jahr in der Bielefelder Innenstadt erschossen worden. Nach dem Prozesstag fielen auf offener Straße plötzlich Schüsse, vier Angehörige des Angeklagten wurden getroffen und teils schwer verletzt. Als möglichen Schützen vermuten die Ermittler den Bruder von Besar Nimani, der die Vorwürfe gegenüber seinem Anwalt abstreitet. Zeugen sollen den Mann am Tatort identifiziert haben. Nach ihm wurde gefahndet. Am späten Donnerstagabend stellte sich der Verdächtige schließlich. Eine Mordkommission hat die Ermittlungen aufgenommen. Schüsse vor dem Bielefelder Landgericht: Besar Nimanis Bruder beteuert Unschuld

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