Altkreis Halle/Osnabrück. Osnabrück steht die größte Bombenräumung aller Zeiten bevor. Der Grund sind mehrere Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg, die am alten Güterbahnhof liegen sollen. Um die Weltkriegsbomben zu bergen, bereitet sich die Stadt seit Wochen akribisch auf eine Räumungsaktion nie da gewesenen Ausmaßes vor. 14.000 Menschen sollen am Sonntag, 17. November, in Osnabrück evakuiert werden. Der Hauptbahnhof und verschiedene Krankenhäuser liegen im Evakuierungsgebiet.
Osnabrück sei stärker als manche andere Stadt im 2. Weltkrieg bombardiert worden, teilt die Stadt mit. Neben der Bombardierung in der Fläche gab es in der Stadt strategische Ziele wie den Bahnhof als Kreuzung mehrerer Bahnlinien und die umfangreichen Bahnanlagen.
Vor einigen Wochen wurden mehrere Verdachtsstellen bei Bodenarbeiten auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs entdeckt. Am Sonntag, 17. November, werden daher alle Anwohner im Umkreis von einem Kilometer bis 7 Uhr morgens evakuiert. Betroffen sind die Stadtteile Fledder, Schinkel sowie die Innenstadt. Insgesamt betrifft das laut der Stadt Osnabrück rund 8.650 Haushalte und rund 300 Gewerbeadressen.
Auch Krankenhäuser sind von Evakuierung betroffen
Der Osnabrücker Hauptbahnhof wird am Sonntag gesperrt. Ab 7 Uhr sollen die Züge umgeleitet werden. Wie die Nordwestbahn mitteilt, werden die Zugverbindungen des Haller Willem am Sonntag, 17. November, in der Zeit von 7 Uhr bis 19 Uhr zwischen Osnabrück und Wellendorf durch einen Ersatzverkehr mit Bussen bedient. Der Osnabrücker Hauptbahnhof könne auch vom Ersatzverkehr nicht angefahren werden. Die Ersatzverkehre aller Linien würden daher die Ersatzhaltestelle „Halle Gartlage“ anfahren. Dort bestünden Umstiegsmöglichkeiten zwischen den Ersatzverkehren verschiedener Linien und Richtungen.
Alle Fahrplanänderungen sind in digitalen Auskunftsmedien unter bahn.de, fahrplaner.de und westfalenfahrplan.de abrufbar.
Neben dem Bahnhof sind auch Krankenhäuser von der Evakuierung betroffen. Das Marienhospital und das Christliche Kinderkrankenhaus werden laut der Stadt Osnabrück weitestgehend geräumt. Schwierig wird es beim Kinderhospital, denn es ist das einzige Kinderkrankenhaus im weiteren Umfeld von Osnabrück. Eine komplette Räumung sei hier ausgeschlossen.