Bielefeld/Paderborn. Wer derzeit mit der Senne-Bahn (RB 74) zwischen Bielefeld und Paderborn unterwegs ist, muss sich gedulden. Aufgrund der vielen Krankheitsfälle bei der Nordwestbahn können die Züge nicht wie gewohnt im 30-Minuten-Takt abfahren.
„Derzeit kommt es auf der Linie zu Ausfällen, die vor allem auf Personalmangel aufgrund der aktuellen Grippewelle zurückzuführen sind“, teilt Benjamin Havermann, Pressesprecher der Nordwestbahn, auf Anfrage mit. Um einen stabilen Betrieb zu gewährleisten, werde aktuell ein Stundentakt angeboten.
Ein Busnotverkehr sei nicht eingerichtet worden, da die Züge stündlich fahren. „Bei kurzfristigen Ausfällen ist die Organisation eines Ersatzverkehrs eine große Herausforderung, da Busse und Fahrer nicht immer sofort verfügbar sind“, erklärt der Pressesprecher. Es werde jedoch kontinuierlich daran gearbeitet, den Fahrgästen möglichst schnell verlässliche Alternativen zu bieten.
Ausfälle bei der Nordwestbahn könnten länger dauern
„Es lässt sich derzeit leider nicht verlässlich prognostizieren, wie lange dieses Problem anhalten wird“, so Havermann. Die Nordwestbahn arbeite intensiv daran, die Situation zu stabilisieren.
Er versichert, dass Fahrgäste so früh wie möglich über die aktuellen Entwicklungen informiert werden. „Wir bedauern die Unannehmlichkeiten für unsere Fahrgäste und setzten alles daran, eine schnelle Verbesserung zu erreichen“, heißt es.
Fahrgäste des Haller Willem (RB75) und der Senne-Bahn (RB74) müssen sich zudem noch auf zusätzliche Einschränkungen einstellen. Wie die Nordwestbahn mitteilt, seien durch Baumunfälle zwei Fahrzeuge massiv beschädigt worden. Die betroffenen Züge müssen durch externe Dienstleister repariert werden. Deshalb stehen sie monatelang nicht zur Verfügung.
Lesen Sie auch: Monatelange Einschränkungen im Regionalverkehr in OWL – zwei Linien betroffen
Wann erhalten Fahrgäste ihre Kosten erstattet?
„Sollte es zu ungeplanten größeren Verspätungen oder Ausfällen kommen, können Fahrgäste die Mobilitätsgarantie NRW nutzen“, erklärt Anne Zimmermann, stellvertretende Pressesprecherin Nahverkehr Westfalen-Lippe auf Anfrage.
Wenn sich ein Bus oder die Bahn um 20 Minuten verspäten, kann demnach alternativ ein Fernverkehrszug (IC/ES oder ICE), ein Taxi oder Sharing-Verkehr wie Auto, Fahrrad oder E-Roller benutzt werden. „Die Kosten werden bei einem Fernverkehrszug komplett erstattet“, so die Sprecherin.
Bei den anderen Ausweichmöglichkeiten können pro Person tagsüber bis zu 30 Euro, in den Abend- und Nachtstunden von 20 Uhr bis 5 Uhr bis zu 60 Euro zurückgefordert werden. „Die Finanzierung erfolgt aus den Mitteln der Verkehrsunternehmen und wird nicht bezuschusst“, erklärt sie. Eine Erstattung der Fahrkosten erfolge nicht.
Zugausfälle am Wochenende zwischen Bielefeld und Osnabrück
In der Nacht auf Samstag, 15. Februar, finden außerdem auf verschiedenen Streckenabschnitten Instandsetzungsarbeiten der Deutschen Bahn statt. Zwischen 19 Uhr und 2.15 Uhr wird die RB 75 von Osnabrück über Halle und Steinhagen nach Bielefeld deshalb nicht planmäßig fahren können.
Für die Fahrt wird zwischen dem Osnabrücker und dem Bielefelder Bahnhof ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Die Nordwestbahn hat einen Ersatzfahrplan veröffentlicht.