
Düsseldorf. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) wird „aktuell“ nicht als Kanzlerkandidat der Union zur Verfügung stehen. Das hat Wüst in Düsseldorf mitgeteilt. Stattdessen wolle er Parteichef Friedrich Merz unterstützen, sagte Wüst.
Mit dieser Entscheidung gehe ein „klares Signal der Geschlossenheit“ von der CDU in NRW aus, sagte Wüst in der Parteizentrale der NRW-CDU. Der 49-Jährige war in den vergangenen Monaten immer mal wieder als möglicher Kanzlerkandidat der Union gehandelt worden.
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Zuletzt schien das Rennen aber zunehmend auf die zwei Parteichefs Friedrich Merz (CDU) und Markus Söder (CSU) hinauszulaufen. Eine personelle Entscheidung soll nach den Landtagswahlen in Brandenburg in wenigen Tagen fallen. Er würde sich „sehr freuen“, wenn auch die CSU Merz als gemeinsamen und starken Kanzlerkandidaten unterstützen würde, so Wüst.
Kampf um Kanzlerkandidatur dürfe sich nicht wiederholen
Söder hatte in den vergangenen Monaten widersprüchliche Aussagen gemacht – und eine Kandidatur zunächst ausgeschlossen, um sich dann aber selber doch wieder ins Gespräch zu bringen.Wüst erinnerte an die heftige Auseinandersetzung zwischen Söder und dem damaligen CDU-Chef Armin Laschet vor der vergangenen Bundestagswahl 2021. Diese Situation dürfe sich nicht wiederholen, betonte Wüst.
„Nur eine starke Union kann das Land zu neuer Stärke führen.“ Es sei seine Pflicht, diese Geschlossenheit zu fördern und zu sichern, meinte Wüst. Gleichwohl komme der CSU bei gemeinsamen Entscheidungen eine besondere Rolle zu. „Die Klärung der Kandidatenfrage gehört natürlich dazu“, sagte Wüst.
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Die Ampel-Koalition bezeichnete der CDU-Politiker als „schlechteste Bundesregierung der Geschichte“. Der Rückhalt für die Ampel habe sich förmlich „aufgelöst“. Deutschland erlebe eine Krise, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das Vertrauen in die Demokratie gefährde. Der erste Schritt, Deutschland aus dieser Krise zu führen, sei die Ablösung der Bundesregierung. Dafür brauche es eine starke Union.
So äußern sich Landespolitiker aus NRW
Der Chef der FDP in NRW, Henning Höne, meint, dass für Wüst in NRW jetzt der „Maschinenraum“ angesagt ist, anstatt Fototermine zu besuchen. Es sei schön, jetzt einen Ministerpräsidenten zu haben, der sich endlich voll auf NRW konzentrieren könne, meint SPD-NRW-Chefin Sarah Phillip.