Personalkrise bei der Eurobahn: Notfalllösung für die Linie RE82 geplant

Bielefeld/Detmold. Seit Anfang April hat die Eurobahn sämtliche Fahrpläne reduziert. Grund dafür ist der Fachkräftemangel, der bei der Eurobahn besonders angespannt sei, sowie zudem hohe Krankenstände. Ursprünglich war geplant, dass die Ausdünnung des Fahrplans nur bis Anfang Juli gelte. Laut Eurobahn muss das reduzierte Leistungsangebot aber bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2024 beibehalten werden. Die Reaktionen von Fahrgästen sind entsprechend. Betroffen von der Einschränkung ist auch der RE82 (&bdquo;Der Leineweber“ zwischen Bielefeld, Detmold und Altenbeken), was insbesondere im Kreis Lippe für viel Ärger gesorgt hatte. Auch deshalb arbeitet der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe, kurz NWL, &bdquo;kontinuierlich an kurzfristigen Verbesserungen, um die Belastungen für die Fahrgäste zu minimieren“. Etwa die vorübergehende Unterstützung durch andere Eisenbahnverkehrsunternehmen. Lesen Sie auch: Eurobahn dünnt Fahrplan in OWL bis mindestens Dezember aus Deutsche Bahn soll übernehmen – und will das auch Nun erklärte der NWL, er beabsichtige, &bdquo;die Fahrten auf der Linie RE82 für einen Zeitraum von vier Monaten an DB Regio zu vergeben“. Eine Beauftragung der Bahntochter, die für Regionalzüge und S-Bahnen in NRW zuständig ist, stehe unter dem Vorbehalt einer zehntägigen Frist und sei nach aktuellem Stand noch nicht rechtskräftig, heißt es weiter. Am Mittwoch reagierte die Deutsche Bahn, konkret DB Regio NRW: Der Wunsch der NWL sei geprüft worden, teilte ein Sprecher mit. &bdquo;Hierbei kamen wir zu dem Ergebnis, dass dies sowohl von den Fahrzeugen als auch vom Personaleinsatz umsetzbar ist und freuen uns, hier unterstützen zu können.“ Die Personallage bei der DB Regio NRW sei so stabil wie lange nicht mehr, so der Sprecher weiter. Geplant: Zweistündliche Fahrten der RE82 Geplant sei, &bdquo;dass zweistündlich Fahrten zwischen Bielefeld und Horn-Bad Meinberg angeboten werden“, hatte der NWL mitgeteilt. Der bestehende Verkehrsvertrag mit der Eurobahn gelte weiterhin und wäre von dieser vorübergehenden Maßnahme nicht betroffen. Zur Frage, ab wann Fahrgäste mit dem Ersatzangebot rechnen können, gibt es noch keine Informationen. Der NWL rechnet damit, Ende des Monats Juli Details nennen zu können. An der Eurobahn jedenfalls sollte das Vorhaben nicht scheitern. Auf Anfrage der Redaktion teilte eine Sprecherin mit, dass das Unternehmen Entscheidungen mittrage, &bdquo;die eine Entspannung und Erleichterung für unsere Fahrgäste bedeuten“. Lesen Sie auch: Bielefelder Bahnhof für drei Wochen komplett vom Fernverkehr abgekoppelt Der Fahrgastverband Pro Bahn Ostwestfalen-Lippe begrüßt die Absicht des NWL: &bdquo;Es ist grundsätzlich eine gute Nachricht, wenn wieder mehr Züge in Betrieb gehen“, sagte Rainer Engel, Vorsitzender des Fahrgastverbandes, gegenüber nw.de. Und weiter: &bdquo;Dieser Fall ist bundesweit einmalig.“ Er zeige, &bdquo;dass die Krise bei der Eurobahn lange unterschätzt worden ist“. Der NWL aber, kritisiert Engel, habe &bdquo;viel zu spät und viel zu zögerlich gehandelt“. Von der Personalkrise bei der Eurobahn ist nicht nur die Linie RE82 betroffen. Der Fahrplan folgender Linien bleibt demnach voraussichtlich bis mindestens Dezember ausgedünnt: Linie RB 65 &bdquo;Ems-Bahn“ zwischen Münster und Rheine: Auf dieser Strecke werden weiterhin einzelne Fahrten ausfallen. RB 66 &bdquo;Teuto-Bahn“ zwischen Münster und Osnabrück: Sie verkehrt aktuell nur im Zweistunden- statt im Stundentakt. RB 67 &bdquo;Der Warendorfer“ zwischen Münster, Warendorf und Bielefeld: Zwischen Rheda-Wiedenbrück und Bielefeld entfällt weiterhin der Zugverkehr. RE 78 &bdquo;Porta-Express“ zwischen Bielefeld, Minden und Nienburg: Der Verkehr zwischen Nienburg und Minden bleibt eingestellt. Für eine Prognose, wann der ursprüngliche Fahrplan wieder gelten kann, sei es derzeit zu früh, heißt es von der Eurobahn.

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