Ist der ESC zu teuer? Ein Check, wem der Wettbewerb was bringt

&bdquo;Geldverschwendung“, da ist ein Kommentar, der in sozialen Medien immer wieder geteilt wird, wenn es um das Thema Eurovision Song Contest geht. Der ESC ist in diesem Jahr im schwedischen Malmö vom 6. bis 11. Mai. Deutschland gehört zu den &bdquo;Big5“, also einem der fünf Länder, das am meisten für die Teilnahme zahlt. Ist der Musikwettbewerb aber tatsächlich eine Geldverschwendung? Und wer profitiert vom ESC? Ein Faktencheck vom Kleinen zum Großen. Der Teilnehmer Isaak Guderian nimmt in diesem Jahr für Deutschland am ESC teil. Der 29-Jährige aus Espelkamp im Kreis Minden-Lübbecke konnte auch schon vor dem Gewinn des deutschen Vorentscheides im Februar einige Erfolge vorweisen. Seinen Durchbruch hatte er 2021, als er die digitale Talentshow &bdquo;Show your Talent“ gewonnen hat. Dem folgte eine Veröffentlichung von &bdquo;Babysteps“ mit dem bekannten Kölner DJ David Puentez. Auf der Bühne in Malmö stellt er sich jetzt erstmals einem Millionenpublikum. Darauf angesprochen, was ihm der ESC bedeutet, sagte er gegenüber dieser Redaktion: &bdquo;Es ist die Show mit der absurd größten Reichweite, die es gibt. Für mich ist der ESC Mittel zum Zweck. In erster Linie habe ich mitgemacht, weil ich denke, das ist ein riesiger Schritt in die absolut richtige Richtung.“ Zwar liebe er alle Auftritte und sei auch ein Fan von der Intimität von Wohnzimmerkonzerten, doch die große Bühne sei extrem gut für den Erfolg, &bdquo;es sehen einen viele Leute und es schafft mehr Reichweite“, sagte der Ostwestfale. Mit Hasskommentaren, die die größere Bekanntheit einhergeht, habe er gelernt umzugehen, weil er die Intention dahinter nicht nachvollziehen könne. &bdquo;Wenn ich etwas sehe, was ich komplett blöd finde, gehe ich einfach weiter. Darum kann ich die Reaktionen einfach nicht nachvollziehen und die Kommentare werden auch einfach immer dümmer. Ich hab glücklicherweise einen Weg gefunden, das so zu kanalisieren, dass mich das anspornt.“ >>> Lesen Sie hier alle Texte zum ESC mit Isaak Guderian Die Heimatstadt Espelkamp ist derzeit in aller Munde – und das im Jahr des 75-jährigen Stadtjubiläums. Erst war Mitte März Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu Gast, dann spendet Ende April Gauselmann der Stadt 8,7 Millionen Euro für verschiedene gemeinnützige und gemeinwohlorientierte Projekte und jetzt wird Mitte Mai mit Isaak Guderian ein Bürger der Stadt Deutschland beim ESC vertreten. Zu seinen Ehren laden Stadt und Stadtmarketingverein für den Finalabend am 11. Mai ab 19 Uhr zur großen ESC-Party ins Bürgerhaus ein. Auf einer Großleinwand wird der Eurovision Song Contest übertragen. &bdquo;Man bekommt schon mehr Aufmerksamkeit mit“, sagte Bürgermeister Henning Vieker (CDU) auf Anfrage dieser Redaktion. &bdquo;Endlich können wir beweisen, dass wir eine spannende Stadt sind“. Guderians offene Persönlichkeit passe zu Espelkamp und würde die Stadt so gut in der Welt repräsentieren. Der Sender Der Norddeutsche Rundfunk hat die deutsche Federführung beim ESC. Die Produktionskosten werden aus dem Rundfunkbeitrag finanziert. Als eines der fünf größten Geldgeberländer muss dabei tief in die Tasche gegriffen werden. &bdquo;Bei der Finanzierung des ESC wird der Anteil pro Land unter Berücksichtigung der jeweiligen Bevölkerungsgröße errechnet“, heißt es auf Anfrage. In diesem Jahr betrug die Startgebühr für Deutschland 454.905 Euro. Im vergangenen Jahr lag sie bei rund 473.000 Euro. Zu Ausgaben abseits der Startgebühr wolle man sich nicht äußern. Doch an dem Vorwurf der Geldverschwendung sei nichts dran, betont man beim NDR: &bdquo;Der Gegenwert ist hoch, er besteht aus der Übertragung des ESC-Finales und der beiden Halbfinale – insgesamt rund acht Stunden Fernsehen.“ Der Preis liege deutlich unter den durchschnittlichen Produktionskosten von Unterhaltungsshows im Hauptabend. Zum Vergleich: Ein Tatort mit gut 90 Minuten Sendezeit kostet im Schnitt etwa 1,5 Millionen Euro. Der Austragungsort Nachdem Schwedens Sängerin Loreen im vergangenen Jahr das ESC-Finale gewonnen hat, ist nun Malmö Gastgeberstadt. Die Stadt ergreift derzeit viele Sicherheitsmaßnahmen. Es gibt die Sorge, dass das Vorgehen Israels im Gazastreifen den ESC überschattet. &bdquo;Sie werden Polizisten sehen, die mit den üblichen Waffen ausgestattet sind, aber auch mit schwereren Waffen“, sagte Polizeichefin Petra Stenkulla gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Doch man hofft durch ein friedliches und erfolgreiches Fest auf viel gute Publicity. Nach Angaben der Vorsitzenden des Stadtrats, Katrin Stjernfeldt Jammeh, gegenüber dem Sveriges Radio, will Malmö 30 Millionen Schwedische Kronen (etwa 2,5 Mio. Euro) in das Event investieren. Man erhoffe sich höhere Einnahmen durch Tourismus. Als Malmö 2013 zuletzt des ESC ausgetragen hat, habe das bereits funktioniert.: Man habe damals 25 Millionen Kronen investiert und Tourismuseinnahmen in Höhe von 185 Millionen Kronen erreicht.

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