Regenfälle

Hochwasser in OWL: Wetterdienst gibt Entwarnung, Weserradweg ist gesperrt

Der heftige Dauerregen hat den Flüssen in der Region kaum zugesetzt. Die Vorbereitungen der Behörden haben gewirkt. So ist die aktuelle Lage.

In Höxter muss erneut mit einem höheren Pegel der Weser gerechnet werden. | © David Schellenberg

09.02.2024 | 09.02.2024, 13:36

Essen/Olpe (dpa/groe). Trotz des Dauerregens in weiten Teilen von Nordrhein-Westfalen hat sich der Anstieg der Flusspegel am Donnerstag, 8. Februar, in Grenzen gehalten. Bis zum Nachmittag meldete das Landesamt für Natur und Umweltschutz (Lanuv) landesweit nur in Greven im nördlichen Münsterland für die Ems eine Überschreitung des Informationswertes zwei, der für die Überflutung einzelner bebauter Grundstücke oder Straßen steht.

Konkret habe sich das aber kaum ausgewirkt, sagte ein Sprecher der zuständigen Kreisleitstelle in Steinfurt. „Ein paar landwirtschaftliche Wege wurden vorsorglich abgesperrt – das war’s. Einsätze: null“, sagte er. Überschreitungen des niedrigeren Grenzwertes eins gab es bis zum Nachmittag an elf Pegeln, neben der Ems unter anderem an der Ruhr, der Lippe und der Lenne.

Die Talsperren des Ruhrverbandes hätten am Donnerstag verstärkt Wasser aufgenommen, um die Flüsse zu entlasten, sagte eine Sprecherin. Aktuell lägen die Wasserstände über dem langjährigen Mittel, aber mit 86,8 Prozent weit entfernt von einem Vollstau. Für den Freitag werde laut den Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) mit einem Rückgang der Niederschläge und damit einer Entlastung gerechnet.

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Vorbereitungen für kleines Hochwasser getroffen

Die Behörden hatten sich angesichts des Dauerregens auf steigende Pegelstände eingestellt. So ließ der Ruhrverband vorsichtshalber bereits Anfang der Woche Wasser aus seinen Talsperren ab und das Landesamt für Natur und Umweltschutz (Lanuv) aktivierte am Mittwoch seinen Hochwassermeldedienst.

Ein sogenanntes kleines Hochwasser liegt vor, wenn land- und forstwirtschaftliche Flächen oder einzelne Straßen überflutet werden. Eine Gefahr für Gebäude besteht bei dieser Warnstufe aber noch nicht.

In Höxter steigt der Pegel aktuell zwar wieder leicht, die Lage ist aber nicht dramatisch. Grund dafür ist eine Welle vom Stausee, die derzeit anrollt. Das Wasserschifffahrtsamt Weser hält an der Oberweser eine Überschreitung der sogenannten HSW-Linie (höchster Schifffahrtswasserstand) dennoch für wahrscheinlich. Dieser Wert liegt an der Messstelle in Höxter-Corvey bei 4,50 Metern.

Der Kreis Minden-Lübbecke meldet am Freitag, 9. Februar, dass der Weserradweg im Bereich Heisterholz in Petershagen erneut wegen Überflutung gesperrt ist. Sobald der Weg wieder befahrbar sei, werde die Sperrung wieder aufgehoben.

Hohe Pegel rund um Weihnachten und den Jahreswechsel

Zuletzt hatte anhaltender Dauerregen zwischen Weihnachten und dem Jahresbeginn die Flüsse stark ansteigen lassen - etwa im Kreis Höxter. Landwirtschaftliche Flächen, Straßen und zum Teil auch Gebäude waren überschwemmt worden. Die Wassermassen belasteten vielerorts die Deiche. So schlimm soll es diesmal den Prognosen zufolge aber nicht kommen.

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