Teile noch umstritten

Radschnellweg OWL 2.0: Erster Vorschlag für Route von Herford bis Gütersloh

Nach langer Planung liegt die erste Trassenempfehlung für eine der zentralen Radstrecken durch OWL vor.

So wie hier in Mülheim soll es auch in OWL einen Radschnellweg geben. | © Roland Weihrauch

22.11.2023 | 22.11.2023, 10:18

Bielefeld/Gütersloh (lr/he). Für den Radschnellweg OWL 2.0, der von Rheda-Wiedenbrück über Gütersloh und Bielefeld bis nach Herford führen soll, liegt erstmals eine konkrete Trassenempfehlung vor. Diese ist Teil einer gutachterlichen Machbarkeitsstudie, die die beteiligten Städte an diesem Mittwoch vorstellen. Vorab war sie aber bereits in Unterlagen des Gütersloher Mobilitätsausschusses einsehbar.

Die Route soll demnach am Bahnhof Rheda-Wiedenbrück an der Straße Am Bahndamm beginnen und in Richtung Gütersloh führen. Dort verläuft der Entwurf unmittelbar am Hauptbahnhof vorbei und trifft an der Abzweigung von Berliner Straße und Franz-Birkhan-Ring auf die B61. Ab hier führt die mögliche Route parallel zur Bundesstraße bis nach Bielefeld.

Ab der Kreuzung von Gütersloher Straße und Südring geht es geradeaus durch die Innenstadt und über den Jahnplatz, bevor die Route ab der Herforder Straße/Beckhausstraße erneut parallel an die B61 anschließt und bis nach Herford führt. Dort soll es einen Anschluss an den ebenfalls geplanten Radschnellweg Herford-Minden geben.

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Kritik an Gütersloher Teilstück

In der Vorlage ist von einem strategisch wichtigen Projekt für den Verkehr in OWL die Rede. Der Radschnellweg solle vielen Menschen den Umstieg vom Auto aufs Fahrrad erleichtern. Durch E-Bikes seien inzwischen auch größere Distanzen einfacher zurückzulegen. Die Machbarkeitsstudie sei ein erster Meilenstein, heißt es. Und der Bedarf sei jedenfalls da: Eine Potenzialanalyse hatte mehr als 2.000 Radfahrten pro Tag prognostiziert.

>>> Bäume müssten fallen - Gütersloh wehrt sich gegen OWL-Radschnellweg an der B61

Endgültig ist der Vorschlag zur Streckenführung allerdings noch nicht. Er ist vielmehr der erste Schritt der Planung und soll nun in den Gremien der beteiligten Städte vorgestellt werden. Danach soll das Projekt für die weitere Planung ans Land NRW übergeben werden.

Mit Widerspruch gegen Teile der Strecke ist in der Zwischenzeit zu rechnen. Die Stadt Gütersloh sieht beispielsweise den Abschnitt entlang der B61 kritisch und schlägt in der Beschlussvorlage eine Alternative über Isselhorst vor – dabei müssten weniger Bäume gefällt und weniger Grund erworben werden.

Ob es weitere Änderungswünsche oder Kritikpunkte gibt und wie es weiter geht, werden der Bielefelder Dezernent für Mobilität, Martin Adamski, Nina Herrling, Technische Beigeordnete der Stadt Gütersloh, und Manuela Rose von Straßen.NRW am heutigen Mittwoch, 22. November, bei der Vorstellung der Machbarkeitsstudie im Bielefelder Rathaus verlauten lassen.

Nahezu sicher ist indes, dass die Machbarkeitsstudie in einem der nächsten Schritte vom Land NRW geprüft wird, gefolgt von der Objektplanung und den formalen Beteiligungsverfahren. Der Trassenverlauf wird danach festgelegt, woraufhin schließlich die Genehmigungsplanung erfolgt.