Heftiges Unwetter trifft OWL: Hunderte Feuerwehr-Einsätze in der Region

Bielefeld (dpa/anwi/kthi/lz/groe). Heftige Gewitter mit Hagelschauern und Starkregen haben vielerorts im Kreis Lippe den Verkehr und das öffentliche Leben zumindest kurzzeitig zum Erliegen gebracht. Laut einem Mitarbeiter des lippischen Feuerwehr- und Rettungsdienstes gingen bereits am Montagnachmittag etliche Anrufe bei der Leitstelle ein. Insgesamt gab es am Montag im Kreis Lippe rund 600 Feuerwehr-Einsätze, teilte die Leitstelle am Dienstagmorgen auf Anfrage mit. In mehreren Kommunen standen ganze Straßenzüge unter Wasser, in unzähligen Kellern stieg das Wasser zudem bis an die Decke. In Detmold fielen bis zu 100 Liter Wasser pro Quadratmeter, bilanziert die Stadt am Dienstag. Besonders getroffen hat es die Anwohner im Ortsteil Klüt. Mehr als 50 Keller und auch einige Erdgeschosse liefen nach Feuerwehrangaben voll. Da in vielen Häusern zunächst der Strom abgeschaltet werden musste, konnten einige Bewohner die Nacht nicht Zuhause verbringen. In der Turnhalle der Grundschule Klüt sei kurzfristig eine Anlaufstelle eingerichtet worden, in der die Menschen übernachten konnten. Auch am Dienstag musste der Strom in 80 Häusern vorerst abgeschaltet bleiben. Die Details: Nach dem Unwetter laufen die Aufräumarbeiten in Lippe Außerdem liefen die Aufräumarbeiten in Klüt auf Hochtouren, wurde vor allem Schlamm und Schmutz weggeräumt. Die Stadt richtete ab 12 Uhr eine mobile Anlaufstelle an der Aachener Straße ein. Auch eine telefonische Hotline wurde freigeschaltet: 05231 977-100. Die Feuerwehr fuhr mehr als 120 Einsätze vom Nachmittag bis zum frühen Abend, wie die Stadt in der Nacht zum Dienstag mitteilte. Demnach gab es keine Verletzten. Viele Haupt- und Nebenstraßen seien zeitweise überflutet gewesen. Heute haben in Teilen West- und Süddeutschlands heftige Gewitter gewütet. In Detmold im Osten von NRW sah es richtig übel aus.Hier geht es zur Unwetterbilanz https://t.co/EBy8FHBE4c#Unwetter #Detmold #Gewitter #Regen pic.twitter.com/40XywwnLm3 wetteronline.de (@WetterOnline) May 22, 2023 Auch Lage war von dem Unwetter besonders betroffen. Unter anderem trat der Oetternbach über die Ufer und machte die angrenzenden Straßen unpassierbar. Bürgerinnen und Bürger waren dazu angehalten, das gesamte Lagenser Stadtgebiet nicht mit dem Auto zu befahren. Eine Schulklasse wurde in einer Scheune von den Wassermassen überrascht und eingeschlossen, berichtet die Polizei Lippe. Innerhalb weniger Minuten habe das Wasser kniehoch gestanden, der Strom sei ausgefallen. "Die Kinder kamen alle mit einem Schrecken davon und blieben unverletzt", so die Polizei am Dienstag. Feuerwehr Bad Salzuflen im Dauereinsatz Laut Angaben der freiwilligen Feuerwehr Bad Salzuflen war diese während der Gewitter über mehrere Stunden beschäftigt und musste bis 21.30 Uhr rund 80 Mal ausrücken. Bis zu 100 Kräfte seien im Laufe des Abends im Einsatz gewesen, um Keller leer zu pumpen und Straßen vom Schlamm zu befreien. Um das überdurchschnittliche Einsatzaufkommen abarbeiten zu können, seien final sogar alle ehrenamtlichen Einheiten im Stadtgebiet alarmiert worden. Neben vollgelaufenen Kellern und Werkshallen von zwei Industrieunternehmen war die Feuerwehr auch auf der B239 im Einsatz. Da diese in Höhe der Ostwestfalenstraße unter Wasser stand und Autos nicht weiterfahren konnten, bildete sich laut Feuerwehr ein kilometerlanger Stau. In Porta Westfalica im Kreis Minden-Lübbecke ging das Unwetter vor allem im Ortsteil Möllbergen nieder. Dort wurde ein Grundstück mit Schlamm und Wassermassen überflutet. Die Feuerwehr musste anrücken. Die Details: Grundstück in Portal Westfalica nach Starkregen schon wieder geflutet In Herford hat es ebenfalls einige Einsätze gegeben. Insbesondere Elverdissen war ein Schwerpunkt. Einsätze wegen überfluteten Kellern und umgestürzten Bäumen gab es auch im Kreis Minden-Lübbecke. Die Details: Mehrere Einsätze nach Starkregen in Herford Mehrfach ausrücken mussten auch die Feuerwehr-Einsatzkräfte im Kreis Gütersloh, wo Böen Äste auf Straßen wehten und Keller voll Wasser liefen. Besonders die Städte Gütersloh und Werther traf es dort. Die Details: Starkregen löst Einsätze der Feuerwehr im Kreis Gütersloh Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte vor der Gefahr von extrem heftigem Starkregen in Teilen von Ostwestfalen-Lippe gewarnt. Besonders für Teile der Kreise Lippe und Minden-Lübbecke galt am Nachmittag die höchste Unwetter-Warnstufe (4), zeitweise aber auch für den Osten des Kreises Herford. Die NINA-Warnapp, die Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes, meldete diese Information zwischenzeitlich ebenfalls und warnte vor Gefahren wie herabstürzenden Ästen und Dachziegeln. Den Einsatzkräften in Bielefeld bescherte das Unwetter rund ein Dutzend Einsätze. Dort hagelte es am Montagabend kräftig. Die Details: Unwetter in Bielefeld - Feuerwehr rückt zu 13 Einsätzen aus Rund 200 Einsätze in Menden im Sauerland Auch in anderen Teilen von Nordrhein-Westfalen entluden sich heftige Unwetter. Besonders hat es im Sauerland nach Feuerwehrangaben die Stadt Menden getroffen. Etwa 200 Einsätze habe es in diesem Bereich gegeben, sagte ein Sprecher der Feuerwehr-Leitstelle des Märkischen Kreises am Abend. Zumeist sei es um vollgelaufene Keller gegangen. Teilweise seien auch Straßen überflutet worden. Nach ersten Informationen sind keine Menschen durch das Unwetter verletzt worden. Im Kreis Olpe rückten Feuerwehrleute zu 77 Einsätzen aus, wie ein Sprecher der Kreisverwaltung sagte. Hauptsächlich sei es dabei um überlaufene Straßen gegangen. Aber auch vollgelaufene Keller habe es gegeben. &bdquo;Glücklicherweise ist niemand verletzt worden“, sagte der Sprecher der Kreisverwaltung. An einer Landstraße sei eine Uferböschung teilweise zu einem Fluss abgerutscht. Die Straße sei aber dann zumindest noch einspurig befahrbar gewesen, hieß es. Für Teile des Kreises Unna hatte am Montag ebenfalls zeitweise eine Extremwetter-Warnung gegolten. Das Freibad "Löhnbad" in Fröndenberg wurde durch die heftigen Regenfälle geflutet. Wegen des Schlamms muss die Saisoneröffnung Ende Mai voraussichtlich verschoben werden. Im Hochsauerlandkreis gab es etwa 15 Einsätze der Feuerwehr, sagte ein Sprecher der Leitstelle. Grund seien vollgelaufene Keller und etwa Geröll auf Straßen gewesen. Ein Dachstuhl habe nach einem Blitzeinschlag gebrannt. Das Feuer sei schnell gelöscht worden. In Schmallenberg sind nach ersten DWD-Daten von Montagnachmittag 45 Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb einer Stunde gefallen. Deutlich kühler am Dienstag In der Nacht zum Dienstag hat sich das Wetter beruhigt. Tagsüber bleibt es wolkig, örtlich treten erneut Schauer auf. Ab und an scheint die Sonne durch. Tagsüber sinken die Temperaturen auf 16 bis 20 Grad. Der Kreis Höxter zum Beispiel, wo es am Montag noch bis zu 25 Grad warm war, wird laut Vorhersage des DWD noch 16 Grad Höchsttemperatur erreichen, Bielefeld und Gütersloh bis zu 15 Grad. Am Mittwoch wird es mit 13 Grad noch etwas kühler in OWL, außerdem bleibt es wolkig und regnerisch. Ab Donnerstag sollen die Temperaturen dann wieder steigen.

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