Impfzentren in OWL: Wie sicher sind Impfungen bis Ende 2022?

Bielefeld. Die Laufzeit für die Impfzentren in Deutschland soll bis Ende 2022 verlängert werden. Das haben Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) und die saarländische Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) am Montag angekündigt. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sicherte die Finanzierung für diesen Zeitraum zu. Da für einige Impfstellen in Ostwestfalen-Lippe aber Immobilien zweckentfremdet wurden, stellt sich die Frage: Ist das in der Region überhaupt umsetzbar? Oder stehen wir schon bald wieder vor geschlossenen Zentren? Das Ziel ist die möglichst lange und stabile Aufrechterhaltung der Impfzentren. Das ist der Tenor der Kreise und Städte in OWL. Dass dieses Ziel womöglich nicht für jeden erreichbar ist, wird spätestens dann klar, wenn man sich die Impfzentren genauer anschaut. In Bielefeld etwa wird derzeit in der Stadthalle geimpft, in der normalerweise Veranstaltungen stattfinden.>>> Wo kann ich mich in OWL jetzt impfen oder boostern lassen? Weg vom großen ImpfzentrumZwar sei aufgrund der derzeit schwierigen Situation der Veranstaltungsbranche eine Nutzung unproblematisch, jedoch keine Dauerlösung, erklärt der Bielefelder Krisenstabsleiter Ingo Nürnberg. "Da verschiedene geplante Veranstaltungen wegen Corona nicht stattfinden können, wird das Impfzentrum vorerst noch drei Wochen länger geöffnet bleiben, also bis zum 20. Februar." Längerfristig bereite man andere Lösungen vor und prüfe dafür aktuell unterschiedliche Immobilien, ob sie sich eignen. Grundsätzlich habe man in Bielefeld allerdings die Struktur des Impfangebots verändert, sagt Daniel Steinmeier, Sprecher der Stadt Bielefeld. "Wir gehen weg von einem großen Impfzentrum, hin zu kleinen Anbietern." Es werde in Zukunft deutlich mehr Anbieter an verschiedenen Orten geben, auch in Vorbereitung auf mögliche vierte Impfungen. "Zudem werden wir zukünftig auch wieder verstärkt dezentral und mobil impfen."Suche nach Ersatz-Immobilien läuft Auch im Kreis Minden-Lübbecke werde derzeit aktiv nach Immobilien für die Umsiedlung des Impfzentrums gesucht, um das Impfangebot neben den Arztpraxen im Laufe des Jahres weiter zu gewährleisten. Die Mehrzwecksporthalle in Unterlübbe komme für den erweiterten Nutzungszeitraum bis Ende 2022 nicht in Betracht. "Die dort ansässigen Sportvereine waren in ihrem Trainings- und Wettkampfbetrieb bereits im vergangenen Jahr erheblich eingeschränkt. Für diesen Beitrag zur Pandemiebekämpfung und die Bereitschaft, uns nun vorübergehend erneut ihre Halle zu überlassen, gebührt ihnen großer Dank", erklärt Kreisdirektorin und Leiterin des Krisenstabs, Cornelia Schröder. Derzeit laufen laut Kreissprecherin Sabine Ohnesorge zufolge aber Vertragsverhandlungen mit verschiedenen potenziellen Vermietern, um die Halle schnellstmöglich wieder zur Verfügung zu stellen. Ziel sei es, jeweils ein stationäres Impfzentrum sowohl im Bereich Minden als auch im Lübbecker Land vorzuhalten. "Die Impfkapazität und damit auch die personelle Ausstattung soll flexibel auf Grundlage der jeweils aktuellen Notwendigkeit und Nachfrage angepasst werden", erklärt Ohnesorge. Warten auf das Go für vierte Impfung Weniger Sorge über die Verfügbarkeit eines geeigneten Standortes hat der Kreis Paderborn. "Wir impfen nach der Erlasslage des Landes NRW und deshalb wird die Impfstelle in Salzkotten solange geöffnet bleiben, wie das Land dies für erforderlich hält und es nötig ist", versichert Sprecherin Michaela Pitz. Auch im Kreis Gütersloh sei ein längerfristiges Impfangebot durch das örtliche Impfzentrum sicher. "Die Immobilie, also der ehemalige NAAFI-Shop der britischen Armee am Rand der ehemaligen Princess Royal Barracks, ist uns durch die BIMA zur Verfügung gestellt. Sie stand vorher leer, eine Alternativnutzung gibt es nicht", sagt Sprecher Jan Focken. Eine Entwicklung des Areals stehe nicht unmittelbar bevor. Im Hinblick auf eine vierte Impfung sei der Kreis optimistisch. "Sobald wir das Go bekommen, können wir loslegen." Die Infrastruktur, also das eigene Terminbuchungssystem, stehe und funktioniere derzeit einwandfrei. Die Rahmenbedingungen seien außerdem dieselben wie für die dritte Impfung.

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