Verkehr Streit um Naturbelange beim Bau der ICE-Trasse Bielefeld-Hannover

Bielefeld. Der Bürgerdialog zur Planung einer neuen Bahntrasse zwischen Bielefeld und Hannover sorgt weiter für kontroverse Debatten. Während Umweltverbände aus NRW und Niedersachsen den Willen der Planer zu einem ergebnisoffenen Verfahren rügen, sieht der Fahrgastverband Pro Bahn den Prozess grundsätzlich positiv. Umweltverbände wie BUND, NABU und LNU unterstützen in einer Stellungnahme zwar die angestrebte Verbesserung des Schienenverkehrs, kritisieren aber, dass es bis heute keinen schriftlichen Planungsauftrag des Bundesverkehrsministeriums (BMVI) für das Projekt gebe. Eine fast gradlinig von Bielefeld nach Hannover führende, neue Betontrasse sei mit dem Natur- und Landschaftsschutz aber unvereinbar, heißt es. Forderung nach Kippen der 31-Minuten-Fahrzeit Die Bahn halte &bdquo;stur an fiktiven Vorgaben des BMVI, wie der zu erreichenden Fahrzeit von 31 Minuten zwischen Hannover und Bielefeld fest", so die Naturschutzverbände. Unabhängige Bahnexperten hätten belegt, dass der Deutschlandtakt auch mit längeren Fahrzeiten von etwa 40 Minuten erreichbar sei. Die Naturschützer fordern das Kippen der 31-Minuten-Fahrzeit, einen Ausbau der Strecke für bis zu 230 km/h und die Abstimmung des Deutschlandtakts auf die erreichbare Fahrzeit. Dem entgegnet Rainer Engel, stellvertretender Vorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Bahn in OWL, die von der Bahn vorgestellten Grobtrassen bedeuteten nicht, &bdquo;dass diese Trassen aussichtsreich sind, sondern nur, dass sie aufgrund der ersten Voruntersuchung nicht ausgeschlossen werden können und nun vertieft untersucht werden sollen, auf welche ökologischen und bautechnischen Probleme sie stoßen", so Engel. "Auch die Bestandsstrecke bis Minden wird untersucht" Für eine Nutzung &bdquo;wird auch die Bestandsstrecke bis Minden untersucht, weil hier schon vier Gleise liegen", betont Engel. &bdquo;Die Untersuchungen finden erst einmal unabhängig davon statt, ob die Fahrzeit von 31 Minuten erreicht wird." Pro Bahn begrüße dieses Vorgehen ausdrücklich. &bdquo;Schon aus Rechtsgründen ist eine Prüfung aller Varianten erforderlich", betont Engel. &bdquo;Es nützt den Fahrgästen von morgen nichts, die letzte Minute Fahrzeit herauszuholen, wenn dadurch große Umweltschäden entstehen. Eine Planung würde vor den Gerichten nicht standhalten, wenn nicht alle denkbaren Alternativen bewertet sind." Engel weiter: &bdquo;Die Bestandsstrecke wird ebenfalls untersucht, die Ergebnisse werden für das Frühjahr erwartet, so dass wir über ein belastbares Ergebnis diskutieren können. Wunder erwarten wir aber nicht, denn die Kurve durch Minden wird keine höhere Geschwindigkeit als heute zulassen."

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