Das erwarten die CDU-Kreischefs in OWL vom künftigen Parteivorsitzenden

Bielefeld/Minden/Detmold. Mit einem sogenannten Townhall-Meeting haben sich die drei Kandidaten für den CDU-Parteivorsitz der Basis präsentiert. Wie sind die Chancen für Merz, Braun und Röttgen, welche Qualitäten muss der neue Chef mitbringen? Das haben wir die Kreisvorsitzenden der Partei in Ostwestfalen-Lippe gefragt. Die Antworten zeigen keine eindeutige Tendenz auf, doch werden Friedrich Merz, der in sein Expertenteam auch den Paderborner Carsten Linnemann berufen hat, gute Aussichten auf eine Wahl eingeräumt. &bdquo;Ich glaube, dass Friedrich Merz gute Chancen hat", sagt der lippische CDU-Kreisvorsitzende Lars Brakhage. Sein Wunsch: &bdquo;Man kann nur dafür eintreten, dass die Leute auch zur Wahl hingehen." Wen er persönlich favorisiere, möchte Brakhage nicht verraten. Nur so viel: &bdquo;Ein Narkosearzt ist nicht das, was die CDU Deutschlands jetzt braucht." "Ich begrüße den Prozess" Die frisch gewählte, neue Vorsitzende des CDU-Kreisverbands Paderborn ist gespannt auf den Ausgang. &bdquo;Ich begrüße den Prozess und dass wir die Möglichkeit haben, darüber abzustimmen", sagt Corinna Rotte aus Salzkotten im Gespräch mit dieser Zeitung. Dass Merz in der Favoritenrolle seil &bdquo;ist meine persönliche Einschätzung auch". Natürlich müsse jedes Mitglied frei entscheiden. Doch Rotte ist hinsichtlich Merz überzeugt: &bdquo;Er kann Erneuerung." Mit dem Paderborner Carsten Linnemann habe er eine Persönlichkeit im Team, die für &bdquo;klare Kante" stehe. Zudem müsse Merz auch darüber hinaus ein diverses Team um sich bilden. &bdquo;Die Aufgabe ist sehr anspruchsvoll. Er muss verschiedene gesellschaftliche Schichten abholen." Es sei die Aufgabe, den Markenkern der CDU nachzuschleifen. Dabei sei die Erfahrung wichtig, die jemand wie Friedrich Merz mit sich bringe. "Es ist gut so, dass die Basis das Wort hat" Oliver Vogt, Chef im Kreis Minden-Lübbecke, sagt auf Anfrage: &bdquo;Es ist gut so, dass die Basis das Wort hat." Die CDU sei eine Volkspartei und er, Vogt, sei überzeugt, &bdquo;dass ein Vorsitzender die Partei mit ihren unterschiedlichen Vereinigungen einerseits einigen, aber gleichzeitig auch deutlich inhaltliche Akzente setzen muss". Der Höxteraner Bundestagsabgeordnete Christian Haase geht in seiner Prognose noch einen Schritt weiter. &bdquo;Friedrich Merz ist sicherlich in der favorisierten Stellung", sagt der Kreisvorsitzende. Über die Rolle des neuen Chefs sagt Haase: &bdquo;Ich glaube, wir sollten eine Trennung von Partei und Fraktion haben." Er schließe nicht aus, dass es bereits im ersten Wahlgang zu einer Entscheidung kommen werde. "Das Interesse an der Partei nimmt wieder zu" &bdquo;Wenn man in die Mitgliederschaft reinhört, habe ich den Eindruck, dass ein großer Teil noch unentschieden ist", sagt der Bielefelder Kreisvorsitzende Andreas Rüther. &bdquo;Man setzt sich nicht nur mit einer Person, sondern auch mit der Partei auseinander." Das Einbinden der Basis scheine in jedem Fall zu funktionieren. &bdquo;Wir stellen fest, dass das Interesse an der Partei wieder zunimmt", so Rüther. Der Bielefelder Kreisverband habe in jüngster Zeit 30 bis 40 Neueintritte verzeichnet. &bdquo;Eine schwierige Entscheidung" prognostiziert der Gütersloher CDU-Kreisvorsitzende Raphael Tigges für die Vorsitzendenwahl. Es stünden &bdquo;drei bekannte Gesichter" auf der Liste. &bdquo;Man hätte sich vielleicht noch ein frisches Gesicht gewünscht." In jedem Fall müsse der neue Chef die Partei hinter sich einen und sie zukunftsfest aufstellen. Die Frage, ob der Vorsitzende automatisch der neue Kanzlerkandidat sei, halte er für &bdquo;verfehlt", so der Landtagsabgeordnete. "Das wird eine schwierige Entscheidung werden" &bdquo;Das wird für die CDU-Mitglieder eine schwierige Entscheidung werden", ist Tigges überzeugt. &bdquo;Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun", sagt Tim Ostermann, CDU-Kreisvorsitzender in Herford, zu der Frage, ob der künftige Parteivorsitzende automatisch der nächste Kanzlerkandidat sei. Dies gelte, auch wenn der künftige neue Vorsitzende natürlich in der Lage sein müsse, die Partei in den Wahlkampf zu führen. &bdquo;Er muss integrieren können und Ideen haben, wie die Partei zusammengeführt werden kann", umschreibt Ostermann wichtige Qualitäten für den künftigen Spitzenmann. Er finde das Townhall-Meeting spannend, weil es die einzige Veranstaltung sei, bei der die drei Kandidaten persönlich aufeinanderträfen. Danach werde er seine Wahlentscheidung treffen.

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