Entwarnung

NRW von neuer Unwetterkatastrophe verschont geblieben

Punktuell starke Gewitter und Niederschläge gab es im Münsterland und in nördlichen Teilen des Ruhrgebiets.

25.07.2021 | 25.07.2021, 15:20

Düsseldorf. Nordrhein-Westfalen ist in der Nacht zum Sonntag von Starkregen weitgehend verschont geblieben. „Dem Lagezentrum sind keine herausragenden Unwettereinsätze bekannt", teilte eine Sprecherin des nordrhein-westfälischen Innenministeriums der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf mit.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Samstagnachmittag eine amtliche Warnung vor starkem Gewitter mit Sturmböen um 70 Stundenkilometer, Starkregen und Hagel herausgegeben. Bereits hochwassergeschädigte Kommunen wie etwa Leichlingen rüsteten sich daher bereits für neuen Starkregen.

Nachdem es am Samstagabend nur punktuell starke Gewitter und Niederschläge im Münsterland und in nördlichen Teilen des Ruhrgebiets gegeben hatte, mussten dort lediglich vereinzelt Feuerwehren wegen Wasser in Kellern ausrücken.

Mehrere Einsätze vom Vorabend meldeten am Sonntag etwa die Feuerwehren des Kreises Steinfurt. Aus den meisten Feuerwehr- und Polizeileitstellen - vor allem aus den vor zehn Tagen stark vom Hochwasser betroffenen Kreisen Euskirchen und Rhein-Erft, aber auch aus Hagen, Dortmund und anderen Nachbarstädten - hieß es dagegen: „keine besonderen Einsätze".

Am Sonntagvormittag gab es für NRW keine amtlichen Gewitterwarnungen mehr vom DWD. Ab Mittag könne es zwar örtlich noch Gewitter geben, hieß es im Warnlagebericht. Sehr wahrscheinlich sei „aber nur eng begrenzt" mit bis zu 30 Litern Starkregen pro Quadratmeter in kurzer Zeit sowie Sturmböen um 65 Kilometer pro Stunde zu rechnen.

Zum Vergleich: In der vergangenen Woche hatte flächendeckender Dauerregen mit Regenmengen von teilweise über 150 Litern pro Quadratmeter für die Hochwasser-Katastrophe in Teilen von NRW und Rheinland-Pfalz gesorgt.

Schwere Schäden in Belgien

Anderthalb Wochen nach den schweren Überschwemmungen mit 36 Todesopfern in Belgien haben Unwetter erneut schwere Schäden verursacht. In der südbelgischen Stadt Dinant an der Maas wurden am Samstag Straßen beschädigt, Autos weggerissen und zahlreiche Häuser überflutet. Die materiellen Schäden seien "erheblich", sagte Bürgermeister Axel Tixhon laut der Nachrichtenagentur Belga. "Es war kurz, aber extrem heftig", sagte Tixhon weiter. Es seien "richtige Sturzbäche" die Straßen hinabgerauscht. Vier Menschen mussten demnach als Vorsichtsmaßnahme ihre Häuser verlassen.

Nach Angaben des nationalen Krisenzentrums wurden bis Samstagsabend keine Verletzten gemeldet. Die Situation in der betroffenen Provinz Namur habe sich wieder stabilisiert, nachdem die Unwetter abgeflaut seien. In elf Städten im Maas-Tal hatte es am frühen Samstagabend starke Regenfälle und Überschwemmungen gegeben. In Online-Netzwerken kursierten Bilder von Straßen, die sich in Sturzbäche verwandelten.

Die Situation sei laut dem nationalen Krisenzentrum jedoch nicht vergleichbar mit den Überschwemmungen vom 14. und 15. Juli. Nach tagelangem Starkregen waren die dicht besiedelten Täler der Maas-Region im Dreiländer-Eck von Deutschland, Belgien und den Niederlanden vor anderthalb Wochen überschwemmt worden. Besonders betroffen war die Provinz Lüttich. 36 Menschen starben, sieben werden noch vermisst, wie das Krisenzentrum am Samstag mitteilte.

Mit Material von afp.