"Wir wollen fliegen": Chaos an Flughäfen zum Ferienstart in NRW

Düsseldorf. Zu Beginn der Sommerferien ist es an mehreren Flughäfen in Deutschland zu Problemen gekommen. Bei der Abfertigung am Flughafen Düsseldorf war nach Auskunft eines Sprechers am Freitag eine Fluggesellschaft mit Flügen in die Türkei betroffen. Es habe lange Warteschlangen gegeben. &bdquo;Die Abfertigung liegt allein in der Zuständigkeit der Airline und ihres Dienstleisters", teilte der Flughafen mit. Flughafenpersonal habe den Prozess koordiniert und geholfen. Es sei Wasser an die wartenden Passagiere verteilt worden. Die geplanten Abflugzeiten seien zunächst um rund zwei Stunden nach hinten verschoben worden. Ein Sprecher der Bundespolizei bestätigte einen Einsatz. Nach Auskunft des Flughafens haben die Beamten die Fluggesellschaft beim Check-in unterstützt, um die Situation zu entspannen. Auch etwa 40 Beamte einer Einsatzhundertschaft der Düsseldorfer Polizei waren vor Ort. Nach Auskunft des Polizeipräsidiums beruhigten die Einsatzkräfte außerhalb des Sicherheitsbereichs die Situation. &bdquo;Es war schlicht sehr voll. Mehr ist aber nicht passiert", sagte die Leitstelle. "Wir wollen fliegen, wir wollen fliegen" Dennoch mussten laut Rheinischer Post hunderte Fluggäste die Nacht in Hotels verbringen. Denn etliche Flüge hätten auch am Abend nicht mehr abheben können, das hatte die Polizei per Durchsage gegen 21.30 Uhr mitgeteilt. Etliche hätten ihrem Frust Luft gemacht, berichtet die Zeitung. Es habe sogar Sprechchöre gegeben: "Wir wollen fliegen, wir wollen fliegen", hätten die Menschen gerufen. Am Samstag kam es erneut zu Problemen bei der Abfertigung - betroffen waren weiterhin Flugreisende in die Türkei. Die Airline Pegasus habe fünf von 17 geplanten Flügen in die Türkei storniert sowie sechs weitere Flüge nach Frankfurt, Münster und Köln-Bonn verlegt, wie ein Sprecher des Flughafens mitteilte. &bdquo;Wir bedauern die Situation und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten für unsere Passagiere und unterstützen mit eigenem Personal, um die Fluggäste über die Situation zu informieren." Auch Beamte von Bundes- und Landespolizei seien zur Hilfe vor Ort. Probleme auch am Airport Hannover Auch anderswo kam es zu Wartezeiten. Die NW erreichten Fotos vom Flughafen Hannover, wo sich in der Abflughalle in der Nacht lange Schlangen vor den Schaltern gebildet hatten. Außerdem sei die Gepäckkontrolle nur in Teilen geöffnet gewesen, bemängelte ein Urlauber aus Bielefeld, der die Fotos von der Sicherheitskontrolle und den Terminals geschickt hatte. Auf den Werbetafeln liefen Hinweise, auf 1,5 Meter Abstand zu achten, "was, wie auf dem Bild zu sehen, nicht möglich ist". Kleinkinder mit ihren Familien seien "nachts um 3 Uhr bis zu drei Stunden im Stehen warten gelassen" worden, ohne ausreichend Sitzgelegenheiten, schrieb der Urlauber. Worauf Fluggäste achten sollen Eine Sprecherin des Hannover Airport bestätigte gegenüber nw.de, dass es in mehreren Terminals "sehr voll" gewesen sei. Etliche gleichzeitig abfliegende Nachtflieger seien der Grund gewesen. Viele Airlines hätten ihr Flugangebot zuletzt deutlich aufgestockt. Insbesondere an den Sicherheitskontrollen habe es schlicht nicht genug Personal gegeben. Dieser Bereich falle aber in die Zuständigkeit der Bundespolizei, die der Airport mit eigenen Kräften zu unterstützen versucht habe. Auch hier seien vorrangig Flüge in die Türkei betroffen gewesen. "Die Sicherheitskontrollen sind das Nadelöhr, da muss jeder durch", erklärte die Sprecherin. Man wolle nun gemeinsam mit der Polizei für mehr Personal sorgen. Passagiere, die in den kommenden Tagen in den Urlaub fliegen wollten, bat die Sprecherin, möglichst frühzeitig zum Flughafen zu kommen, um die Abfertigung zu entzerren. Außerdem dürfe aktuell wegen Corona nur ein Stück Handgepäck mit in den Flieger. "Der Rest muss aufgegeben werden." Ein Teil der Verzögerungen liege auch darin begründet, das sich nicht alle Fluggäste an diese Regel gehalten hätten.

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