Viel Regen im Hochstift

Nach dem Gewitter in OWL: So geht es mit dem Sommer weiter

Unwetterartige Regenfälle gab es nur sehr vereinzelt in der Region. Auch der Morgen war deutlich kühler als zuletzt. Ein Meteorologe erklärt, wie es weitergeht.

Björn Vahle
20.06.2021 | 20.06.2021, 16:35

Ein "kräftiges Sommergewitter", so nennt der Lübbecker Meteorologe Friedrich Föst das, was in der Nacht über Ostwestfalen-Lippe hinweg gezogen ist. Stellenweise seien in der Nacht bis zu 30 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gefallen, das meiste davon in der Nacht. "Daraus ein Unwetter zu machen, fällt mir allerdings schwer", sagte Föst. Die Vorhersagen mit punktuellem Starkregen seien ziemlich genau eingetroffen.

Am stärksten geregnet habe es im Süden von OWL, den Kreisen Paderborn und Höxter. In Ottbergen walzte eine Schlammlawine durch den Ort, in Bad Wünnenberg sorgte ein Blitzeinschlag für einen Dachstuhlbrand.

Doch auch in Detmold im Kreis Lippe habe es Niederschlagsmengen von 25 Litern und mehr gegeben. Für den Sommer sei das ein durchaus normales Gewittereignis, erklärt Föst. Hagel habe es nicht gegeben, auch Sturmböen mit mehr als 100 Kilometern pro Stunde seien nicht gemessen worden.

Die Gewitterfront habe überall in der Region für Regen gesorgt, mancherorts allerdings auch nur sehr kurze Schauer gebracht. Das liege daran, dass die Gewitterfront "relativ zügig über uns hinweggezogen ist", erklärt Föst. Ein stehendes Gewitter hätte womöglich deutlich stärkere Niederschläge gebracht.

Wann die Nächte wieder kühler werden

Auch deshalb war am Sonntagmorgen vielerorts in OWL ein deutlicher Temperaturrückgang zu spüren. "Meeresluft vom Atlantik" habe die Front vor sich hergetrieben und für Abkühlung gesorgt. "Die ganz große Schwüle ist erstmal raus, die Hitzwelle bei uns erstmal vorbei", sagt Föst.

Dennoch werde es in der Nacht zu Montag erneut Gewitter geben - aber wohl erneut keine Unwetterlage. Und: "Der richtige Austausch der Luftmassen sorgt ab Dienstag dann auch dafür, dass die Nächte nicht mehr so warm sind." Zuletzt hatte die Temperatur auch nachts oft die 20 Grad nicht unterschritten, weshalb man von "tropischen Nächten" spricht.

Fösts Ausblick fällt entsprechend freundlich aus: "In den nächsten Tagen werden wir es mit knapp über 20 Grad ziemlich komfortabel haben."