Corona: So kann die Chance auf einen Impftermin steigen

Mülheim/Eschborn. Seit der Freigabe des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca fluten Impfwillige auf der Suche nach einem Impftermin Arztpraxen mit Anfragen. Auf beiden Seiten sorgt das aktuell für Frust, da viele Impfwillige keine Termine finden und viele Arztpraxen die Anfragen nicht mehr beantworten können, ohne dass die Patientenversorgung leidet. Um das künftig zu verhindern, haben mehrere Unternehmer kostenlose Onlinebörsen geschaffen. Sie suchen Ärzte, die ihre Impftermine über ihre Portale freigeben, um Impfanbieter und Impfwillige zusammenbringen. Drei Unternehmen zeigen, wie das geht: Impfpool.de 75 Ärzte haben sich auf dem Portal impfpool.de bereits registriert, um freie Impftermine möglichst schnell und unbürokratisch vergeben zu können. Das Interesse ist groß, denn 165.000 Impfwillige sind bereits angemeldet. &bdquo;Im Praxisalltag erleben viele Ärzte seit Wochen, dass sie den Impfstoff von Astrazeneca nur schwer loswerden. Um zu verhindern, dass Impfstoff verfällt, haben deshalb viele Ärzte die Bestellung von Astrazeneca reduziert. Mit der Freigabe des Impfstoffs ändert sich das nun", erklärt Holger Warnat, Geschäftsführer der Gesellschaft für ambulante Urologie Westfalen-Lippe. &bdquo;Das sorgt jedoch in den Arztpraxen für eine Flut an Anfragen, die kaum noch zu bewältigen ist, sodass Impfwillige und Impfanbieter sehr viel Zeit brauchen, um Termine zu vereinbaren." Hier setzt Impfpool an. &bdquo;Ärzte melden sich bei uns an und tragen ihre offenen Impftermine ein. So gehen weder Impfstoffe noch Arbeitszeit verloren", erklärt Warnat. Bei den Impfwilligen läuft es ähnlich. &bdquo;Impfinteressierte registrieren sich, geben Alter, Wohnort, Priorisierungsgruppe und den Wunsch des Impfstoffs an und werden dann über Impftermine in ihrer Nähe informiert." Dadurch erhalten laut Warnat auch Menschen die Chance auf einen Impftermin, die keiner Priorisierungsgruppe angehören. &bdquo;Außerdem können sie sich die vielen Anfragen bei Ärzten sparen, weil sie über das Portal Termine buchen können. Und wenn nicht sofort ein Termin frei ist, werden sie bei neuen Impfterminen kontaktiert, da sie auf der Warteliste stehen." Das Portal ist nach Angaben Warnats für alle Seiten kostenlos. &bdquo;Wir sammeln aktuell Spenden über die Plattform Gofundme und bieten Zusatzangebote für Betriebsärzte und Impfzentren an. Damit hoffen wir, das Angebot aufrecht erhalten zu können." Impf-Finder-App Die unkomplizierte Vermittlung von Impfterminen ist auch das Ziel der Impf-Finder-App des Personaldienstleisters Randstad. Seit einer Woche läuft die Vermittlung von Impfterminen. &bdquo;Gestartet sind wir in Zusammenarbeit mit der Ärztekammer in Sachsen, um Impfanbieter und Impfwillige zusammenzubringen", erklärt Carsten Priebs, Chief Information Officer bei Randstad Deutschland. &bdquo;Genutzt werden kann die App aber bundesweit, deshalb hoffen wir, dass nun auch Arztpraxen und Impfzentren aus anderen Bundesländern ihre Impftermine über die App freigeben." 11.000 Impfwillige haben die App bereits runtergeladen und eine &bdquo;zweistellige Zahl an Ärzten stellt Impftermine online". Impfwillige müssen laut Priebs nur die App runterladen und ihren Wohnort angeben. &bdquo;Eingegeben werden muss nur die Postleitzahl. Im nächsten Schritt erfahren die Nutzer, an welchem Standort welcher Impfstoff zur Verfügung steht und freie Termine können direkt gebucht werden, auch für mehrere Personen", erklärt Priebs. &bdquo;Nach der Buchung sendet die App einen QR-Code an den Nutzer als Eintrittskarte in die Arztpraxis oder ins Impfzentrum." Genutzt wird die App laut Priebs auch schon von Betriebsärzten. &bdquo;Die Aesculap AG im baden-württembergischen Tuttlingen koordiniert ab Montag 1.000 Impfungen der Mitarbeiter pro Woche über die App. Mitte der übernächsten Woche ist Aesculap mit seiner Belegschaft durch und wird weitere Beschäftigte von anderen Unternehmen aus der Region in diesem betrieblichen Impfzentrum mit drei Impf-Straßen impfen." Die Koordination betrieblicher Impfungen bietet der Impf-Finder auch anderen Betrieben an. &bdquo;Eigene Buchungsprogramme sind dann gar nicht nötig." Der Impf-Finder ist als App für Android und iOS erhältlich, bietet aber auch eine Browser-Version für Menschen an, die kein Smartphone nutzen. Randstad biete die App allen Nutzern kostenlos an, damit möglichst schnell möglichst viele Menschen geimpft werden können, erklärt Priebs. &bdquo;Mir geht es so wie den meisten Menschen in Deutschland, ich wünsche mir, dass das Impftempo steigt, damit meine Kinder bald wieder normal zur Schule gehen können." Sofort-Impfen Seit wenigen Tagen ist auch das Portal sofort-impfen.de online, gegründet von Martin Elwert, Geschäftsführer der Kaffeerösterei und des Onlineshop Coffee Circle, sowie weiteren Unternehmern. Auch dieses Portal sucht bundesweit Ärzte, die Impftermine freigeben, damit Impfwillige möglichst schnell und unkompliziert geimpft werden können. Nach Angaben des Unternehmens haben sich bereits mehr als 200.000 Impfwillige registriert. Für die Anmeldung müssen Impfwillige nach Angaben des Unternehmens nur ihre E-Mail-Adresse und ihre Postleitzahl angeben. Schalten Ärzte Impftermine in der Nähe frei, werden die Impfwilligen per Mail darüber informiert. Passt ein Termin, können Uhrzeit und Impfstoff ausgewählt werden. Im letzten Schritt folgt eine Bestätigungsmail für die Impfung. Auch das Portal sofort-impfen.de arbeitet nach Angaben Elwerts für alle Seiten kostenlos. Zur weiteren Finanzierung sammelt das Portal Spenden. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von sofort-impfen.de (@sofort_impfen)

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