Todesursache unklar

Gruppe Seidenaffen stirbt im Duisburger Zoo

Wie das gleichzeitig passieren konnte, soll nun geklärt werden. Eine Obduktion brachte erste Erkenntnisse.

14.03.2021 | 18.03.2021, 21:32

Duisburg (dpa/bjp). Im Duisburger Zoo sind sämtliche Seidenaffen unter ungeklärten Umständen gestorben. „Wieso wir die Tiere ohne vorherige Symptome verloren haben, wissen wir derzeit nicht. Wir hoffen hier auf Klärung seitens der Pathologie", teilte der Tierpark auf seiner Facebook-Seite mit.

Ein Schwarzschwanz-Seidenäffchen, wie die, die im Duisburger Zoo lebten. - © imago stock&people
Ein Schwarzschwanz-Seidenäffchen, wie die, die im Duisburger Zoo lebten. | © imago stock&people

Der Verlust wiege schwer - nicht nur für den Zoo, sondern insbesondere für die betreuenden Tierpfleger und für die Art selbst. Schwarzschwanz-Seidenaffen würden in Europa nur wenige gehalten. „In unseren Herzen werden die kleinen Seidenaffen, mit ihrem Witz und Charme, einen festen Platz behalten", heißt es. Der Zoo hatte am vergangenen Mittwoch nach dem Lockdown wiedereröffnet. Das Gehege, in dem unter anderem die Affen leben, ist allerdings noch geschlossen.

Noch im Sommer des vergangenen Jahres hatte der Zoo die Geburt eines Jungtiers gefeiert. Für das Zuchtpaar war es bereits das zweite Junge. Weil wiederkehrende Brände den Lebensraum der Tiere in Südamerika immer weiter dezimierten, sei jeder Zuchterfolg besonders. "Diese Tierart wird derzeit in Europa nur in Duisburg und Magdeburg sowie in einigen britischen Tiergärten gehalten. Jede Nachzucht ist für den Aufbau einer stabilen Reservepopulation unter geschützten Bedingungen enorm wertvoll", hatte Johannes Pfleiderer, zoologischer Leiter in Duisburg, zur Geburt des zweiten Jungtieres erklärt.

Leider haben wir eine traurige Nachricht für euch – wir haben unsere Gruppe Seidenaffen verloren. 😪 Der Verlust wiegt...

Gepostet von Zoo Duisburg am Freitag, 12. März 2021

+++ Update am 18.03.2021 +++

Der plötzliche Tod von vier Seidenaffen im Duisburger Zoo ist auf Organversagen zurückzuführen. Die pathologische Untersuchung der Tiere habe Veränderungen von Leber, Niere und Milz ergeben, berichtete der Zoo auf seiner Facebook-Seite. „Dass dabei vier Tiere innerhalb weniger Tage versterben ist ein besonders bedauerliches Ereignis." Eine Infektion mit dem Coronavirus sei ausgeschlossen worden. Die Lunge wies keine entsprechenden Veränderungen auf. Mehrere Medien hatte zuvor berichtet.

Der Initiative für Menschenaffen „Great ape project", die eine externe Untersuchung der zunächst rätselhaften Todesfälle gefordert hatte, reichten die Angaben am Donnerstag nicht: Es sei überhaupt nicht geklärt, was zu dem Organversagen geführt habe.