Schulpolitik

Streit um karnevalsfreie Schultage in NRW

Viele Schulen hatten für Rosenmontag und Faschingsdienstag bewegliche Ferientage beantragt. Das muss nicht sein, finden Eltern. Schwer zu ändern sagt die Lehregewerkschaft.

An Karneval könnte in den Schulen verpasster Stoff nachgeholt werden. | © Pixabay

03.02.2021 | 04.02.2021, 07:17

Düsseldorf (dpa/lnw). Die Planung vieler Schulen, trotz des schon wochenlang eingeschränkten Unterrichts demnächst rund um Rosenmontag schulfrei zu geben, hat Frust in der Elternschaft ausgelöst. Der Unmut in den Familien sei verständlich, viele Eltern hätten schon jetzt für die schulische Betreuung ihrer Kinder daheim einen Großteil ihres gesamten Jahresurlaub aufgebraucht, sagte die Vorsitzende der Landeselternkonferenz, Anke Staar.

Viele Schulen hätten den Rosenmontag am 15. und den darauffolgenden Dienstag aber schon vor langer Zeit als bewegliche Feiertage beschlossen und dies mit dem Kommunen abgestimmt. Schaar erläuterte, dass Schulen zwar Beschlüsse zu beweglichen Feiertagen kurzfristig ändern könnten. „Auch Eltern können die Schulen bei Dringlichkeit um die Einberufung einer Schulkonferenz bitten." Unter den aktuell schwierigen Bedingungen wäre das aber ein besonders hoher Aufwand.

Machen zwei Tage mehr den Kohl noch fett?

Es gibt laut Landeselternkonferenz auch einige Schulen, die nun doch auf die eingeplante karnevalsfreie Schultage verzichten wollten. Angesichts der großen Herausforderungen im gesamten Schuljahr, in dem keine Rückkehr zur Normalität zu erwarten sei, stellt sich Staar zufolge die Frage, ob einige wenige Tage „den Kohl noch fett machen."

Nach bisheriger Beschlusslage von Bund und Ländern gilt der aktuelle Lockdown bis zum 14. Februar; viele hoffen daher ab dem 15. Februar auf eine schrittweise Rückkehr zum Präsenzunterricht. Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hatte den Schulen bereits vor mehreren Wochen empfohlen, auf Karnevalsferien zu verzichten. Die Tage könnten dafür genutzt werden, Unterrichtsinhalte nachzuarbeiten. Zu normalen Zeiten legen Schulen oft bewegliche Feiertage auf einen oder mehrere Karnevalstage ab Weiberfastnacht.

Bei der Lehrergewerkschaft GEW hieß es am Mittwoch: „Wir haben jedes Verständnis für die Stresssituation in den Familien." Dennoch sehe man keinen Anlass, wegen einem oder wenigen schulfreien Tagen an Karneval „an lange bestehenden Regelungen etwas zu ändern, die die Schulen ja mit den Kommunen synchronisiert haben".