Bürgerdialog zur ICE-Trasse Bielefeld-Hannover beginnt

Bielefeld. Viel ist über den möglichen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Bielefeld und Hannover diskutiert worden. Für manche Beobachter kam das Jahrzehnt-Projekt sehr plötzlich und überraschend konkret in die öffentliche Wahrnehmung. Von diesem Donnerstag an beginnt die Deutsche Bahn, wie berichtet, nun auf digitalem Weg den Bürgerdialog zu dem Projekt. Anlass genug, einen Blick in die Geschichte dieses Projekts zu werfen, die eng verbunden ist mit dem Fahrplan der Zukunft, dem Deutschlandtakt. "Der Deutschlandtakt ist keine Idee der Regierung" &bdquo;Der Deutschlandtakt ist keine Idee der Regierung, sondern das Anliegen engagierter Bürger, die in mühevoller Überzeugungsarbeit die Verantwortlichen überzeugt haben", sagt Bahnexperte Rainer Engel, stellvertretender Vorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Bahn OWL, im Gespräch mit nw.de. Den zu bestimmten Uhrzeiten vertakteten Bahnverkehr gebe es im Schienennahverkehr Ostwestfalen-Lippes bereits seit den 1990er Jahren. &bdquo;Vorbildliche Anschlüsse" zu immer gleichen Zeiten seien seither in Herford, Warburg (Westf.), Hamm, Soest oder Münster Alltag. &bdquo;In Bielefeld arbeitet das Kompetenzcenter Integraler Taktfahrplan an der Ausdehnung dieses Fahrplans auf ganz NRW", so Engel.&bdquo;Damit ein solcher abgestimmter Fahrplan auch in Bielefeld und Hannover, aber auch in Hagen und Magdeburg vom Nahverkehr in den Fernverkehr und umgekehrt funktioniert, müssen Neubaumaßnahmen so abgestimmt werden, dass diese Anschlüsse funktionieren", sagt Engel. "Dafür haben sich unabhängige Bürger vor mehr als zehn Jahren eingesetzt" Solche abgestimmten Fahrpläne seien das Ziel des Deutschlandtakts; &bdquo;dafür haben sich unabhängige Bürger vor mehr als 10 Jahren in der Initiative Deutschlandtakt eingesetzt". Ein Gutachten im Auftrag des Bundes, das den Fahrplan und die Neubaumaßnahmen für ganz Deutschland erarbeitet habe und den Namen &bdquo;Zielfahrplan 2030+" trägt, habe für diese abgestimmten Anschlüsse die Fahrzeit von 31 Minuten von Hannover nach Bielefeld vorgeschlagen, so Engel. 2017 hätten diese Gutachter nachgewiesen, &bdquo;dass der Bau des Tunnels durch den Jakobsberg bei Porta Westfalica und auch der Ausbau der Altstrecke über Minden für den Deutschlandtakt nicht taugen, weil die Fahrzeit zu lang ist und die Fahrgäste in Hamm und Hannover oder in anderen Städten bis zu einer Stunde auf interessante Anschlusszüge warten müssten." "Für die Streckenführung gibt es keine Vorgaben" Ein weiteres Ziel des Deutschlandtakts sei immer auch ein schnellerer Güterverkehr gewesen. &bdquo;Alles das ist im ,Zielfahrplan 2030+’ berücksichtigt und wird bei der Ausgestaltung einer Neubaustrecke zwischen Bielefeld und Hannover eine große Rolle spielen", ist Engel überzeugt.Dennoch sei wichtig: &bdquo;Für die Streckenführung gibt es keine Vorgaben, die DB kann sie frei planen und ist nur den Zielen des Deutschlandtakts verpflichtet", betont Engel. Warnung vor schwerem Schaden für Landschaft und Natur Diese seien: &bdquo;kürzere Fahrzeiten und weniger Aufenthalte beim Umsteigen, damit Fahrgäste vom Auto und Flugzeug umsteigen und schnellere Güterzüge, damit mehr Lkw von der Autobahn verschwinden." Eine möglichst umweltschonende Streckenführung sei für die Planer der Deutschen Bahn selbstverständlich, so Engel. Kritische Stimmen, über die in den vergangenen Wochen zu recht viel berichtet wurde, wird es weiter geben. So warnen die Naturschutzverbände NABU und BUND im Kreis Herford vor &bdquo;schwerem Schaden für Natur und Landschaft" durch eine neu zu bauende ICE-Strecke. SPD-Bundestagsabgeordnete aus OWL sehen unter anderem die hohen Kosten weiter kritisch. Argumente, die nun ausführlicher debattiert werden dürften. Den Link zur Online-Debatte am Donnerstag, 14. Januar, ab 18 Uhr gibt es unter:www.hannover-bielefeld.de

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