Medienbericht

NRW-Schulministerin offen für die Einführung des Wechselunterrichts

"Ich bin offen für alle Unterrichtsmodelle, die dem Wohl der Kinder und dem Bildungsauftrag dienen", sagte Yvonne Gebauer (FDP) in einem Interview.

Yvonne Gebauer, NRW-Schul- und Bildungsministerin. | © picture alliance / Flashpic

13.11.2020 | 13.11.2020, 11:59

Düsseldorf (dpa/KNA). NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) zeigt sich offen für die Einführung des Wechselunterrichts an Schulen. "Ich verweigere mich keinen Modellen. Ich bin offen für alle Unterrichtsmodelle, die dem Wohl der Kinder und dem Bildungsauftrag dienen", sagte die FDP-Politiker dem Kölner Stadt-Anzeiger.

"Schulen, die keine Möglichkeit mehr sehen, den Präsenzunterricht sicherzustellen, können die Umstellung auf den Wechsel von Präsenz- und Distanzunterricht bei der Schulaufsicht anzeigen", fügte Gebauer hinzu. Die Grundlage dafür sei bereits seit Beginn des Schuljahres vorhanden. "Wir nehmen die aktuelle Diskussion aber zum Anlass, das noch einmal klarzustellen", sagte Gebauer der Zeitung.

Wegen der hohen Corona-Infektionszahlen wollte die Stadt Solingen, dass die Schüler jeweils zur Hälfte in der Schule und per Homeschooling unterrichtet werden. Gebauer lehnte das ab mit Hinweis auf den Bildungsauftrag.

Streit um frühere Weihnachtsferien

In einer Aktuellen Stunde im NRW-Landtag ging am Freitag der Streit um die Verlängerung der Weihnachtsferien zugunsten eines besseren Infektionsschutzes vor dem Fest  weiter. Aus Sicht der SPD in Nordrhein-Westfalen sei dies eine unlogische „Verzweiflungstat". Niemand könne ernsthaft glauben, dass sich alle Schüler an den Tagen vor Weihnachten allein in ihren Zimmern aufhielten, sagte der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Thomas Kutschaty.

Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hatte vor wenigen Tagen überraschend angekündigt, die Weihnachtsferien schon am 21. Dezember beginnen zu lassen - zwei Tage früher als geplant. Kutschaty bezeichnete diesen unabgestimmten Beschluss als „Unverschämtheit". Damit zeige sich, dass die Regierung das Parlament nicht wirklich an Entscheidungen über das Corona-Krisenmanagement beteiligen wolle, kritisierte der Oppositionsführer.

Zudem habe sich die bisherige Argumentation der schwarz-gelben Koalition als unlogisch entlarvt, wonach Schulen angeblich keine Corona-Hotspots seien und daher alle vor Ort am Unterricht teilnehmen könnten. Wenn das stimme, müssten doch eigentlich alle Schüler bis zum letzten Tag vor dem Fest in die Schule gehen, sagte Kutschaty.

Für berufstätige und vor allem alleinerziehende Eltern seien die vorgezogenen Weihnachtsferien „eine Hiobsbotschaft". Für die avisierte Notbetreuung habe die Landesregierung bislang kein Konzept vorgelegt, bemängelte der SPD-Politiker. Zudem verabschiede sich NRW mit diesem Alleingang von allen notwendigen Bemühungen, eine gemeinsame Linie der Bundesländer zu finden.