Treibjagd in Corona-Zeiten – nur mit Abstand

Düsseldorf. Es lebe der &bdquo;Flachmann". Beim traditionellen Umtrunk nach erfolgreicher Jagd werden die Jäger in Corona-Zeiten wohl eher zur kleinen Taschentrinkflasche greifen. Das Ausschenken von Hochprozentigem im Schnaps-Pinneken jedenfalls ist untersagt. Das ist den &bdquo;Hinweisen und Empfehlungen für die Durchführungen von Gesellschaftsjagden unter Corona-Bedingungen" zu entnehmen, die das NRW-Umwelt- und Landwirtschaftsministerium jetzt an die Unteren Jagdbehörden verschickt hat. Unter den Jägern gibt es seit Wochen nur ein Thema. Wie können Jagden in Corona-Zeiten stattfinden? Einerseits müssen Wildbestände reduziert werden, sind die Jäger wegen der Afrikanischen Schweinepest besonders angehalten, möglichst viele Wildschweine zur Strecke zu bringen. Das Ministerium ruft zur Tierjagd auf Das Ministerium fordert die Jäger und Jägerinnen geradezu auf, trotz der Corona-Pandemie ihre Jagden durchzuführen. Andererseits stellen Treib- oder Drückjagden größere Menschenansammlungen dar, die es in Zeiten des rasanten Anstiegs der Infektionszahlen zu vermeiden gilt. &bdquo;Wir haben sehnlichst auf diese Vorschriften und Empfehlungen gewartet", sagt Andreas Schneider vom Landesjagdverband NRW. &bdquo;Es ist alles richtig, was das Ministerium mitteilt", lobt der Sprecher des Landesjagdverbandes und spricht von einem Konsens des Jagdverbandes mit dem NRW-Umweltministerium. Klar sei jetzt, dass die Gesellschaftsjagden weiter stattfinden könnten und stattfinden müssten. Mit der Reduzierung des Wildbestandes trügen die Jäger zur Schonung des Waldes bei. &bdquo;Es macht ja keinen Sinn, Millionen in die Wiederaufforstung der durch die Trockenheit angeschlagenen Wälder zu stecken und dann nicht durch eine Regulierung des Wildbestandes den Aufwuchs sicherzustellen", erläutert Schneider, der selbst aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein stammt. Abstandsgebote müssen eingehalten werden Soweit eine Einhaltung des Mindestabstands von 1,5 Metern nicht sichergestellt ist, müssen alle Jagdteilnehmer Masken tragen. Personen, die Erkältungssymptome haben (Husten, Schnupfen, Fieber), dürfen an den Jagden nicht teilnehmen. Notfalls müssen sie wieder nach Hause geschickt werden. Bei der Anreise zur Treib- und Drückjagd ist zu beachten: Bei Treffen an zentralen Orten müssen Abstandsgebote eingehalten werden. Besser wäre ein zeitlich versetztes Eintreffen der Jäger oder an unterschiedlichen Treffpunkten. Für den gesamten Tag müssen feste Kontaktgruppen mit einem Gruppenführer gebildet werden. Nur die festen Gruppen, die maximal zehn Personen umfassen dürfen (bei einer 7-Tage-Inzidenz von mehr als 50 maximal fünf Personen), können auch bei Unterschreitung des Mindestabstands und ohne ständiges Maskentragen zusammenwirken. Um die Gruppen für alle erkennbar zu machen, biete sich eine Kennzeichnung durch gleichfarbige Bänder oder ähnliches an. Jagdhornbläser müsssen drei Meter auseinanderstehen &bdquo;Es soll geprüft werden", so formuliert es das Umweltministerium in seinem Schreiben, ob auf die Rituale nach der Jagd verzichtet werden kann, also das Auslegen des erlegten Wildes (&bdquo;Streckenlegung") und die Jagdhornklänge am erlegten Wild (&bdquo;Verblasen der Strecke"). Auf jeden Fall müsse der Mindestabstand zwischen den Jagdgruppen eingehalten werden. Und die Jagdhornbläser müssen Abstände von mindestens drei Metern einhalten. Und Getränke dürfen nur in Ein-Personen-Flaschen ausgegeben werden. Womit wir wieder bei den &bdquo;Flachmännern" wären.

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