Offenbach. Nach dem wechselhaften Wetter der vergangenen Wochen bringt Hoch Detlef heißes Sommerwetter nach Deutschland. Spätestens am Freitag werden nahezu überall Höchstwerte zwischen 30 und 34 Grad erwartet, am Wochenende sind dann vereinzelt bis zu 38 Grad möglich, wie der Deutsche Wetterdienst in Offenbach mitteilte. Vereinzelte Wärmegewitter werden demnach erst nächste Woche erwartet.
Damit steuert Deutschland auf eine längere Hitzewelle zu, die in einigen Teilen extrem ausfallen kann. Bereits am Mittwoch waren im Rheinland Temperaturen über 30 Grad erwartet worden, „und das bleibt voraussichtlich auch so bis zum 13. August", sagte DWD-Sprecher Andreas Friedrich. Dort könne es dann neun heiße Tage mit 30 Grad und mehr hintereinander geben - ohne zwischenzeitliche Abkühlung. Es sei dort sogar möglich, dass das Thermometer an sechs Tagen in Folge bis zu 35 Grad zeigt. Ähnlich heiß wird es der Vorhersage zufolge in der Rhein-Main-Region.
Auf Hitzewarnungen des DWD achten
In einigen Ballungsgebieten wird nicht einmal in der Nacht Abkühlung erwartet. In Frankfurt und in Köln rechnen die Meteorologen von der Nacht auf Samstag bis zur Nacht auf den folgenden Freitag mit sieben Tropennächten in Folge. „Das ist wirklich ungewöhnlich lang", so Friedrich. Von Tropennächten wird gesprochen, wenn die Temperaturen nicht unter 20 Grad sinken.
„Die Belastung wird extrem werden, auch weil sich die Wohnungen zum Teil sehr aufheizen", erklärte der Wetterexperte. Bei der Hitze am Tag und der fehlenden Abkühlung in der Nacht sei es für viele Menschen schwierig, in den Schlaf zu finden und sich entsprechend zu regenerieren. Er rief dazu auf, die Hitzewarnungen des DWD in den kommenden Tagen zu beachten.
Waldbrandgefahr steigt stark an
Wegen der anhaltenden Trockenheit steigt auch die Waldbrandgefahr. Mancherorts gilt ab Donnerstag die vierte von fünf Gefahrenstufen. In Südhessen, Berlin und Brandenburg wird am Wochenende laut dem Wetterdienst sogar die höchste Gefahrenstufe erreicht. In Dormagen im Rhein-Kreis Neuss brannten am Donnerstag 60.000 Quadratmeter Wald und Wiesen.
Das Regionalforstamt OWL warnt sogar vor stark erhöhter Waldbrandgefahr. Verschärft wird die Lage durch die Tatsache, dass durch Borkenkäferbefall viele Fichten abgeholzt werden mussten. "Riesige Mengen von trockenem Holz- und Astmaterial liegen in denWaldbeständen", heißt es vom Regionalforstamt.
Das Holz sei derart trocken, dass bereits ein kleiner Funke "eine Katastrophe auslösen" könne. Nicht einmal tageweise Niederschläge könnten diese Lage entspannen. Offene Feuerstellen, aber auch Kippen-Wegwerfen sei deshalb nun umso gefährlicher und deshalb verboten. Auch die Hitze abgestellter Fahrzeuge könne zu Bränden führen.
Erste Gewitter kann es nach Angaben von Meteorologe Friedrich Anfang nächster Woche im Alpenraum geben. „Ab Mitte der Woche steigt dann die Neigung zu vereinzelten Hitzegewittern, die aber nicht flächendeckend in ganz Deutschland auftreten", sagte der Wetterexperte.