Coronavirus: Schutzmasken für Kliniken werden knapp

Bielefeld. Die wegen der Ausbreitung des Coronavirus weltweit massiv gestiegene Nachfrage nach Schutzausrüstung macht sich inzwischen in Krankenhäusern in Ostwestfalen-Lippe bemerkbar. Nachschub für spezielle Schutzmasken ist schwer oder gar nicht zu bekommen, wie mehrere Kliniken in der Region bestätigen. &bdquo;Wenn die Einkäufer des Krankenhauses derzeit versuchen, Schutzausrüstung zu kaufen, fühlen sie sich wie im Supermarkt am Samstagnachmittag: Es gibt nichts, vor allem keine Masken", beschreibt Leiter der Abteilung für Krankenhaushygiene am Klinikum Herford, Johannes Baltzer, die Situation. Weil Nachlieferungen der vor allem in China produzierten Masken momentan schwer zu bekommen seien, werde nun der Bestand für Operationen und die Versorgung der Patienten gehortet. &bdquo;Wir hatten auch schon Zusagen für Lieferungen, die nicht eingehalten wurden. Ich weiß von Kliniken, die leere Schutzmaskenkartons geliefert bekommen haben." Einschränkungen für Besucher Mehrere Krankenhäuser setzen nun auf den besonders sparsamen Umgang mit Schutzausrüstung. Das bekommen auch die Besucher zu spüren. Das Klinikum Bielefeld etwa benötige Schutzmaterialien wie Gesichtsmasken für die Patientenversorgung, die Priorität habe. &bdquo;Aus diesem Grund müssen Besuche bei Patienten und Patientinnen, die wegen einer Infektionserkrankung isoliert werden, aktuell eingeschränkt werden", teilt Kliniksprecher Axel Dittmar mit. Auch das Klinikum Bielefeld greift vorhandene Lagerbestände zurück. Schutzausrüstung werde schon jetzt und unabhängig vom Coronavirus zum Beispiel für die Versorgung bestimmter Krebspatienten benötigt. &bdquo;Wir wissen nicht, was auf uns zukommt und wollen sichergehen, dass Schutzkleidung weiter in ausreichender Menge vorhanden ist", sagt Dittmar. Auch intern achten die Kliniken in der Region auf eine stärkere Kontrolle bei der Verteilung der speziellen Schutzmasken. &bdquo;Masken werden normalerweise in einem Wagen offen gelagert. Als Masken plötzlich verschwanden, haben wir sie verschlossen", erklärt Baltzer, warum es seit etwa einem Monat im Klinikum Herford eine zentrale Anlaufstelle für Schutzausrüstung gibt. &bdquo;Dort müssen die Mitarbeiter der Stationen Anfragen stellen, um Ausrüstung zu bekommen." Diebstähle Die Mühlenkreiskliniken haben bereits im Januar eine Jahresmenge Schutzmasken bestellt, erklärt Sprecher Christian Busse. Weil es erst einmal keinen Nachschub gebe, werden diese nicht nach jeder Anfrage ausgegeben, sondern nur an Mitarbeiter, die Kontakt mit bestimmten Patienten etwa in der Notaufnahme oder auf Isolierstationen haben, sagt Busse. Von großen Fällen wie dem Diebstahl von rund 1.200 Masken aus dem Lagerraum einer niedersächsischen Klinik ist in OWL bislang nichts bekannt. Wohl aber von kleineren Diebstählen. Georg Rüter, Geschäftsführer der Katholischen Hospitalvereinigung Ostwestfalen, zu der unter anderem das Franziskus Hospital Bielefeld gehört, berichtet, dass sowohl Masken als auch Desinfektionsmittel in Flaschen gestohlen wurden. &bdquo;Daher werden alle Artikel nun besonders gesichert aufbewahrt", teilt Rüter mit. Gründliches Händewaschen reicht Experten betonen, dass auch in Zeiten des neuartigen Coronavirus und der Krankheit Covid-19 das gründliche Händewaschen ausreicht. Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gebe es keine hinreichenden Belege dafür, &bdquo;dass das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes das Risiko einer Ansteckung für eine gesunde Person, die ihn trägt, verringert". Auch die Arztpraxen spüren Bedarf bei Schutzmitteln, sagt Hans-Christian Körner, Leiter der Bezirksstelle Detmold der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe. Doch im Augenblick seien die für den längeren Kontakt mit infizierten Personen geeigneten Masken noch vorrätig. Wie die meisten befragten Krankenhäuser sagt übrigens auch Körner, dass die Praxen derzeit nicht mit Menschen überfüllt seien, die Angst haben, sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben. &bdquo;Die Patienten sind gut informiert", sagt Körner. Die Kassenärztlichen Bundesvereinigung empfiehlt Personen, die selbst einen Verdacht auf Coronavirus bei sich hätten, zunächst bei der Praxis oder der Arzthotline 116117 anrufen.

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