
Düsseldorf/Düsseldorf. Der Kampf gegen den Mangel an Grundschullehrern, Kita-Erziehern und Pflegekräften krankt bislang daran, dass es einfach zu wenig Fachkräfte in diesen Bereichen gibt. Mit einer Studienplatz-Offensive will das Land nun das Übel an der Wurzel packen. Insgesamt sollen 1.000 neue Pädagogik-Studienplätze in NRW entstehen.
Das bedeutet, das in den nächsten fünf Jahren bis zu 5.000 Studenten zusätzlich ein pädagogisches Studium an einer NRW-Universität beginnen können. Auch an der Universität Bielefeld und an der Fachhochschule Bielefeld werden die Kapazitäten ausgeweitet, sagte NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poengen (parteilos).
Der Ausbau kostet 115 Millionen Euro
Insgesamt kostet der Ausbau der Studienplätze, der auf Dauer angelegt ist, 115 Millionen Euro – verteilt auf die nächsten fünf Jahre. Davon steuert das Land rund 73 Millionen Euro bei, den Rest müssen die Universitäten aus ihren eigenen Etats aufbringen.
Die zusätzlichen Kapazitäten im Einzelnen: Im Grundschullehramt werden 300 zusätzliche Bachelor-Studienplätze und später anwachsend die zugehörigen Masterstudienplätze eingerichtet. Bereits im vergangenen Jahr hatte das 400 zusätzliche Studienplätze für angehende Grundschullehrer geschaffen. An den fast 2.800 Grundschulen in NRW unterrichten knapp 48.000 Lehrer, zurzeit gibt es nach Angaben des Vorsitzenden der NRW-Rektorenkonferenz der Universitäten, Lambert T. Koch, 10.300 Grundschullehramts-Studenten.
Mehr Studienplätze für Sonderpädagogik
Für Sonderpädagogik (Förderschulen und Inklusion) werden die Kapazitäten 500 Studienplätze erweitert. Bereits 2018 waren 250 zusätzliche Plätze geschaffen worden. Derzeit gibt es 6.300 Sonderpädagogik-Studenten.
Im Bereich Pflegepädagogik zur Ausbildung von Lehrkräften an Pflegeschulen werden 110 Studienplätze an Fachhochschulen eingerichtet und die Kapazitäten damit mehr als verdoppelt.
In der Sozialpädagogik (Lehrkräfte an Berufskollegs für die Erzieher-Ausbildung) sollen mindestens 80 zusätzliche Studienplätze geschaffen werden. Das wäre eine Erhöhung um mehr als 200 Prozent. Bislang können angehende Berufsschullehrer für Erzieherinnen und Erzieher nur an der TU Dortmund studieren. Nun ist die Universität Wuppertal als zweiter Standort im Gespräch, wie Pfeiffer-Poensgen erläuterte.
Der Numerus clausus werde durch den Ausbau des Platzangebots nicht wegfallen, aber „tendenziell sinken", sagte Uni-Rektoren-Sprecher Koch.
Tausende
Grundschullehrer fehlen