Mobilfunk

An vielen Stellen in OWL fehlt noch immer LTE-Netz

Zwar geht der Ausbau der Versorgung in NRW voran, doch die Funklöcher bleiben – auch im Hochstift, im Kreis Herford und in Lippe

Lothar Schmalen
03.09.2019 | 03.09.2019, 21:13

Düsseldorf. Die Freude bei NRW-Digitalminister Andreas Pinkwart (FDP) und den Vertretern der drei großen Telefongesellschaften Telekom, Vodafone und Telefonica war groß, als sie verkünden konnten, das der Ausbau des Mobilnetz-Standards 4G (LTE) in NRW voranschreitet. Inzwischen seien 99,3 Prozent der Haushalte und 92,6 Prozent der Fläche erreicht. Bis Ende 2020 sollen es sogar 94 Prozent der Fläche sein.

Kreise Höxter, Lippe und Herford besonders betroffen

Die frohe Botschaft ändert allerdings nichts daran, dass es vor allem im ländlichen Raum von NRW und damit auch in OWL nach wie vor viele weiße Löcher gibt, in dem weit und breit kein LTE-Netz verfügbar ist. Betroffen sind vor allem Teile der Kreise Höxter, Lippe und Herford.

Und dass die weißen Löcher irgendwann verschwunden sind, diese Hoffnung können weder die Telekommunikations-Manager noch der Minister verbreiten. Die Verantwortung dafür schieben die Telefongesellschaften allerdings von sich weg. „Wenn die 60 Milliarden Euro, die die Telefongesellschaft in den vergangenen Jahren insgesamt für Lizenzen an den Bund bezahlen mussten, in die Infrastruktur investiert worden wären, gäbe es keine weißen Löcher", sagte Valentina Daiber, Vorstandsmitglied bei Telefonica Deutschland.

Lange Verfahren vor Errichtung neuer Stationen

Seit einem Jahr arbeiten das Land Nordrhein-Westfalen und die drei großen Telefongesellschaften zusammen. Seitdem seien rund 280 neue LTE-Stationen errichtet und 1.600 vorhandene Stationen auf LTE-Standard umgerüstet worden. Minister Pinkwart und die Manager kritisierten die lange Dauer der Genehmigungsverfahren bei der Errichtung neuer Mobilfunk-Stationen.

Als vorbildlich bezeichneten sie die Kommune Espelkamp (Kreis Minden-Lübbecke), wo die Genehmigung einer neuen Station nur drei Wochen gedauert habe.

Aufbau des neuen 5G-Netzes

Gleichzeitig mit dem weiteren Ausbau des LTE-Standards beginnt jetzt der Aufbau des neuen, noch schnelleren 5G-Netzes. Vorreiter ist Vodafone. „NRW wollen wir zum Pionier-Standort für 5G machen", sagt Hannes Ametsreiter, Chef von Vodafone Deutschland. Die Hälfte der ersten 25 5G-Stationen stünden in NRW. Die Gesamtzahl der neuen Funkstationen solle sich monatlich verdoppeln. Ende des Jahres sollen bereits 200.000 Haushalte mit 5G versorgt sein.

Der Ausbauplan bei Vodafone sieht vor, bis Ende 2020 zehn Millionen und bis Ende 2021 20 Millionen Haushalte in Deutschland zu erreichen. Pinkwart kündigte an, das Land NRW werde den Ausbau des 5G-Netzes in den kommenden Jahren mit 90 Millionen Euro fördern.