Tarifverhandlungen

Streik in NRW: Verdi ruft TÜV-Beschäftigte bis Mittwoch zum Streik auf

Die Gewerkschaften fordern ein Lohnplus von monatlich 300 Euro, mit dem Angebot der Arbeitgeber sind sie nicht zufrieden. Das hat Folgen für Autofahrer und -besitzer.

Streikende stehen bei einem Warnstreik bei der TÜV-Hauptverwaltung in Hamburg zusammen. Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten des Tüv Nord, des Tüv Hessen und der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit von Donnerstag bis Dienstag zum Warnstreik aufgerufen. Betroffen sind die Standorte in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Hessen und im Saarland. | © picture alliance/dpa/Bodo Marks

Mareike Köstermeyer
23.07.2025 | 24.07.2025, 06:19

Düsseldorf/Essen. Die Gewerkschaft Verdi ruft rund 20.000 Beschäftigte der TÜV-Konzerne TÜV Süd und TÜV Nord am 22. und 23. Juli zum Warnstreik auf. Wer also in den kommenden Tagen für das Auto oder das Motorrad einen Termin zur Hauptuntersuchung hat, sollte sich vorab über mögliche Einschränkungen gut informieren. Doch auch bei den Führerscheinprüfungen kann es zu Ausfällen kommen.

Aufgerufen sind neben den Beschäftigten von TÜV Nord und TÜV Süd außerdem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterer Unternehmen der Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsbranche. „In Ostwestfalen-Lippe ist allerdings der TÜV Nord am häufigsten vertreten“, sagt Andreas Rech, Gewerkschaftssekretär von Verdi.

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Die größten Auswirkungen werde der Warnstreik darum bei den technischen Fahrzeugkontrollen haben. „Aber auch im Bereich der theoretischen und praktischen Fahrerlaubnisprüfungen, für die immer ein TÜV-Mitarbeiter vor Ort sein muss, wird es zu Ausfällen kommen“, warnt Rech vor. „Gerade da sind wir gewerkschaftlich gut organisiert und hatten bei Streiks in der Vergangenheit eine hohe Beteiligung.“ Aufgrund der Ferienzeit sei die Personaldecke beim TÜV aktuell aber ohnehin sehr dünn.

TÜV Nord sorgt für zusätzliche Mitarbeiter

Das bestätigt auch der TÜV Nord auf Anfrage dieser Redaktion: „Die jetzt angekündigten Warnstreiks können zur Folge haben, dass Führerschein- und Fahrzeugprüfungen verschoben werden müssen“, teilt der Konzern mit. Da die Standorte der Streiks vorab aber nicht bekannt gegeben werden, seien die konkreten Auswirkungen kaum vorhersehbar. „An einigen TÜV Nord Stationen werden darum zusätzliche Mitarbeitende mit der erforderlichen Qualifikation vor Ort sein.“

Verdi fordert in der aktuellen Tarifrunde eine Erhöhung der Gehälter um acht Prozent, mindestens aber 300 Euro monatlich. Das bisherige Angebot der Arbeitgeber beinhaltet eine Erhöhung der Vergütung zum 1. Juli 2025 um 2,1 Prozent und eine weitere Erhöhung zum 1. Juli 2026 um 2,1 Prozent bei einer Laufzeit von 24 Monaten. „Da das Angebot aber noch unter dem Inflationsausgleich liegt, setzen wir vor der dritten Verhandlungsrunde, die am Donnerstag und Freitag, den 24. und 25. Juli, stattfindet, ein deutliches Zeichen“, sagt Rech.