Köln/Düsseldorf (dpa). Die Gewerkschaft Verdi ruft Beschäftigte des öffentlichen Dienstes an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn für Montag zu Warnstreiks auf. Es sei mit „umfangreichen Auswirkungen auf Passagierflüge“ zu rechnen, teilte Verdi mit.
In Köln sollen die 24-stündigen Arbeitsniederlegungen bereits am späten Sonntagabend beginnen, in Düsseldorf am frühen Montagmorgen.
Der Köln/Bonner Flughafen erwartet nach Angaben eines Sprechers im Streikzeitraum massive Beeinträchtigungen des Flugbetriebs und zahlreiche Flugausfälle. Nach derzeitigem Stand fänden 75 geplante Starts und Landungen nicht wie geplant statt. „Regulär stehen im Streikzeitraum insgesamt 168 Passagierflüge (79 Starts, 89 Landungen) auf dem Flugplan“, erklärte der zweitgrößte Flughafen in Nordrhein- Westfalen.
Auch der Düsseldorfer Flughafen, der größte in NRW, rechnet laut einem Sprecher mit „erheblichen Auswirkungen“. Nach Angaben eines Verdi-Sprechers sind in Düsseldorf unter anderem Beschäftigte zum Warnstreik aufgerufen, die Koffer transportierten, die am Check-In-Schalter arbeiten oder die Flugzeuge mit frischem Wasser versorgen.
Er gehe von „wenig Flugverkehr am Montag“ aus, sagte der Sprecher. Die Sicherheitskontrollen sind den Angaben zufolge nicht betroffen.
Check-In-Mitarbeiter und Flugzeug-Einweiser streiken
Auch in Köln sind nach Angaben von Verdi mehrere Berufsgruppen zum Warnstreik aufgerufen. Es gehe zum Beispiel um Menschen, die für die Be- und Entladung der Flugzeuge zuständig seien, ebenso Mitarbeiter beim Check-In-Schalter oder auch Flugzeug-Einweiser. Auch in Köln seien aber nicht die Sicherheitskontrollen betroffen.
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Verdi und der Beamtenbund dbb verhandeln mit dem Bund und den Kommunen über Einkommen und Arbeitszeit von mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten. Diese arbeiten nicht nur in der Verwaltung, sondern auch in Kitas, an Schulen und Universitäten, im Nahverkehr, bei den Abfallbetrieben oder eben an Flughäfen. Auch Feuerwehrleute und Bundespolizisten gehören dazu.

Gewerkschaft Verdi fordert Lohnplus von acht Prozent
Die Gewerkschaften wollen ein Lohnplus von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro monatlich durchsetzen. In besonders belastenden Jobs wie im Gesundheitsbereich soll es höhere Zuschläge geben. Außerdem wollen die Gewerkschaften drei zusätzliche freie Tage aushandeln.
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Die Arbeitgeber haben in den bisherigen zwei Verhandlungsrunden kein Angebot vorgelegt. Besonders die Kommunen warnen vor einer Überlastung und weisen auf die hohen Schulden vieler Städte und Gemeinden hin.
Der Termin für die nächste Verhandlungsrunde steht bereits fest: Gewerkschaften, Bund und Kommunen treffen sich vom 14. bis 16. März in Potsdam.