Nachhaltigkeit

"Öko"-Aussehen als Risiko: Frosta verpackt Tiefkühlkost in Papier

Das Unternehmen schafft die Plastiktüten ab Januar 2020 ab

Links ein Fertiggericht in der alten Verpackung, rechts ein Produkt von Frosta in der neuen Papiertüte. | © Montage NW: picture alliance/Carmen Jaspersen/dpa, Frosta Produktbild

11.11.2019 | 11.11.2019, 14:53

Berlin (AFP). Der Tiefkühlkostproduzent Frosta verzichtet ab Januar auf Plastiktüten. Die Verpackungen sämtlicher Fertiggerichte werden durch Papiertüten ersetzt, wie "Welt" (Samstagsausgabe) und "Spiegel" unter Berufung auf Firmenchef Felix Ahlers berichteten.

Alle Produkte sollen 20 Cent pro Packung mehr kosten, wie die "Welt" schrieb. Grund dafür sei eine komplexere Herstellung. Eine hauseigene Entwicklung für die neue, voll kompostierbare Verpackung sei zum Patent angemeldet. Firmenchef Ahlers rechne mit einer Zuteilung noch in diesem Jahr. Vorbild für die Papierverpackung ist laut "Welt" ein Zementsack gewesen: Dieser werde auch in Papier verpackt und müsse ausreichend gegen Feuchtigkeit geschützt sein. Weißes Papier sei ausgeschieden, weil es in der Herstellung deutlich umweltbelastender sei. "Dann wäre der Umwelteffekt halbiert worden", sagte Ahlers der "Welt".

"Größte Innovation" des Unternehmens

Dass die Verpackung nun "nach Öko" aussehe, sei ein Risiko, erklärte Ahlers. Es sei unklar, ob Kunden die Veränderung und den höheren Preis akzeptieren werden. Im "Spiegel" nannte Ahlers die Umstellung die "größte Innovation seit dem Frosta-Reinheitsgebot im Jahr 2003". Seitdem verzichtet Frosta auf Aromen, Farbstoffe und Geschmacksverstärker. Durch die neue Verpackung spare das Unternehmen rund 320 Tonnen Kunststoff pro Jahr ein. Die Papiertüten bestehen demnach aus zwei Lagen langfasrigen, reißfesten Papiers, das mit einem auf Pflanzenstärke basierenden Kleber zusammengehalten wird. Auf eine Kunststoffbeschichtung werde verzichtet.