Düsseldorf/Harsewinkel

Claas plant Großinvestition am Stammsitz in Harsewinkel

Der Harsewinkeler Landmaschinenhersteller meldet einen neuen Rekordwert

Der Harsewinkeler Landmaschinenhersteller Claas meldet steigenden Umsatz. | © picture alliance / imageBROKER

Lothar Schmalen
12.12.2018 | 13.12.2018, 19:55

Düsseldorf/Harsewinkel. Der Landmaschinenhersteller Claas plant eine Großinvestition am Stammsitz in Harsewinkel. Im Hauptwerk soll im Jahr 2021 die gesamte Mähdrescherproduktion modernisiert werden.

Produktion wird für fünf Monate unterbrochen

Dazu soll, das erläuterte Claas-Chef Hermann Lohbeck im Gespräch mit nw.de, die gesamte Produktion für fünf Monate unterbrochen werden. Zurzeit verhandelt die Unternehmensleitung mit dem Betriebsrat über Arbeitszeitmodelle für die Mitarbeiter in dieser Zeit.

Eine genaue Investitionssumme nannten Lohbeck und sein Finanzvorstand Hans Lampert nicht. "Aber es wird einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag kosten", sagte Lampert. Damit dürfte es sich nach dem Bau der Mähdrescherfabrik im russischen Krasnodar (100 Millionen Euro) um die zweitgrößte Investition des Harsewinkeler Weltunternehmens seit Jahrzehnten handeln.

Claas setzt Schwerpunkt in Westfalen

Im Zuge der geplanten Umbauarbeiten soll die Werkshallen, die unmittelbar an der B 513 in Harsewinkel liegen, von 4,50 auf rund acht Meter erhöht werden. Außerdem sollen die Mähdrescher künftig auf einer Montagestraße statt bisher zwei zusammengebaut werden, erläuterte Lohbeck.

Claas setzt mit dieser Großinvestition weiter auf seine westfälischen Firmenstandorte. In Harsewinkel beschäftigt Claas rund 3.200 Mitarbeiter, in Paderborn 600, im Entwicklungszentrum in Dissen 200 und im Logistik-Zentrum in Hamm 500 Mitarbeiter.

Auch in Hamm investiert Claas kräftig. Dort entsteht eine neues Hochregallager, womit sich die Anzahl der Palettenstellplätze auf 58.000 verdoppelt. Kosten: 20 Millionen Euro. Im Harsewinkeler Stammwerk ist gerade das neue Test- und Prüfzentrum fertig geworden. Es kostete 15 Millionen Euro.

Neuer Rekordwert im Geschäftsjahr 2017/18

Das 105 Jahre alte Familienunternehmen hat seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2017/18 (30. September) um 3,4 Prozent auf den neuen Rekordwert von 3,88 Milliarden Euro gesteigert. Das Ergebnis vor Steuern konnte von 184 Millionen Euro im Vorjahr auf jetzt 226 Millionen Euro deutlich verbessert werden. Die Investitionen in Forschung und Entwicklung erreichten mit 233 Millionen Euro einen neuen Höchststand. (Vorjahr: 217 Millionen Euro). Sie haben sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt, sagte Lohbeck in der Bilanz-Pressekonferenz des Unternehmens im Düsseldorfer Hyatt-Hotel.

Auch für das gerade begonnene Geschäftsjahr 2918/19 erwartet die Claas-Unternehmensleitung wieder einen leichten Umsatzanstieg und ein stabiles Ergebnis.