Plage

Waldbauern rufen nach Hilfe im Kampf gegen Borkenkäfer

Viele entwurzelte Bäume sind noch nicht abtreansportiert. Sie bieten den Schädlingen nun Nahrung

Stürme, Hitze und Borkenkäfer haben dem Wald zugesetzt. Auf der Baumrinde ist das Fraßbild der Larven der Fichten-Borkenkäfer zu sehen. | © picture alliance/dpa

16.05.2019 | 16.05.2019, 16:13

Münster. Waldbauern in Westfalen-Lippe schlagen Alarm: Die Folgen des extremen Sturm- und Hitzejahres 2018 für die heimischen Waldbesitzer werden in diesen Wochen immer deutlicher und bedrohlicher, wie der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) warnt, dem neben Bauern auch Forstwirte angehören.

 Angesichts  ständig steigender Schadensschätzungen und überlasteter Betriebe appelliert der Verband an die Landesregierung, der Branche weitere, zusätzliche Hilfe zu leisten, um eine weitere Eskalation der Situation zu verhindern.

Abtransport und Lagerung von Schadholz nötig

„Das Ausmaß der Schäden hat dazu geführt, dass in den Wäldern trotz großer Anstrengungen von Waldbesitzern und der gesamten Forstwirtschaft immer noch große Mengen an
Holz geborgen werden müssen. Wir brauchen dringend Unterstützung beim Abtransport und bei der Lagerung von Schadholz , denn die Bewältigung der massiven Hitze
- und Sturmschäden des letzten Jahres überfordern den Sektor", sagte WLV -Präsident Johannes Röring in Münster. Er hofft,  "dass alles Erforderliche veranlasst wird, um der Borkenkäferplage Herr zu werden".

Durch die starken Stürme vom Frühjahr und Herbst 2018 sind laut WLV in den heimischen Wäldern erhebliche Schäden entstanden. Vielerorts konnten demnach entwurzelte Bäume immer noch nicht geborgen worden. Sie dienen nun als Nahrung für eine Borkenkäferpopulation, die sich vor allem durch die lange Hitzephase des letzten Jahres und den milden Winter
enorm vermehrt habe.

Experten befürchten, dass insbesondere in den Fichtenwäldern über das Jahr 2020 hinaus massive Schäden zu verzeichnen sein werden.