Herford. Er wollte für sich und seine Familie ein stattliches Zuhause schaffen. Dafür ließ der Textilfabrikant Heinrich Schönfeld vor 140 Jahren eine Villa im Herzen Herfords bauen. Eine Entscheidung, die das Bild der Stadt bis heute maßgeblich prägt: Die einstige Familienvilla ist heute Teil des Daniel-Pöppelmann-Hauses, einem denkmalgeschützten Museumskomplex, der Geschichte und Kunst, alte und moderne Architektur miteinander verbindet.
Der Komplex besteht aus der Schönfeld-Villa im Stil der Neorenaissance und einem neueren Anbau aus dem Jahr 1976. Diesen Anbau hat die Stadt Herford auf Initiative des örtlichen Kunstvereins hin errichten lassen. „Das war für eine Stadt wie Herfords eine sehr ambitionierte Sache", sagt Sonja Langkarfel, langjährige Leiterin des Daniel-Pöppelmann-Hauses. Das Projekt möglich gemacht habe vor allem die Kombination aus städtischer Trägerschaft und ehrenamtlichem Engagement.
Überwiegend klassische Moderne
Im Anbau zeigt der Herforder Kunstverein vorwiegend Werke der klassischen Moderne. Auch zeitgenössische Kunst findet ihren Weg in die modernen Hallen. „Vor allem, wenn sie aus der Hand regionaler Künstler stammt", sagt Langkarfel. Als Höhepunkte der vergangenen Jahre im Pöppelmann-Haus nennt die Museumsleiterin Ausstellungen zum blauen Reiter und zur Geschichte des Jaguar Clubs sowie eine Ausstellung zum Leben der Anne Frank, die in vier Wochen rund 5.000 Besucher ins Daniel-Pöppelmann-Haus lockte.
Die stadtgeschichtliche Dauerausstellung, die bislang in der Villa zu sehen war, wird derzeit durch eine modernere Fassung ersetzt . Die neue Ausstellung wird die Geschichte Herfords im 19. und 20. Jahrhundert anhand einer Familiengeschichte aufzeigen „Das besondere daran ist, dass die Villa selbst als begehbares Exponat aus dieser Zeit fungiert und nun entsprechend hergerichtet wird", sagt Langkarfel. Bis zur Eröffnung am 24. April ist das alte Gebäude deshalb noch geschlossen.
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