Senne

Fahrräder und Laufschuhe für die Flüchtlinge in Senne

Flüchtlingshilfe: Der Ansturm auf das Angebot ist zur Freude von Politik und Beteiligten groß

Eine große Überraschung: Der Verein "Fahrräder bewegen Bielefeld" möchte ein Sportprogramm in der Flüchtlingsunterkunft Senne starten. Die Bewohner erhalten auch eine Broschüre mit den wichtigsten Verhaltensregeln im deutschen Straßenverkehr. FOTO: FELIX BOCHE | © Felix Boche

23.02.2016 | 23.02.2016, 06:27

Senne. Der Verein "Fahrräder bewegen Bielefeld" möchte mit Hilfe vieler Unterstützer ein Sportangebot an der Flüchtlingsunterkunft Senne auf die Beine stellen. "Wir haben gemeinsam mit der Bielefelder Bürgerstiftung 100 Sportschuhe vom Active Sportshop organisieren können, die lediglich probeweise getragen wurden", sagt Vereinsvorsitzender Stefan Mielke.

Sozialdezernent Ingo Nürnberger und Bezirksbürgermeister Gerhard Haupt machen sich selbst ein Bild von dem großen Ansturm auf die Sportartikel. Wenn alles klappt, könne bald eine Laufgruppe mit Leichtathlet Amanal Petros angeboten werden, so Mielke.

Da der Verein großen Wert auf die Mobilität der Geflüchteten legt, übergeben sie sechs verkehrstüchtige Fahrräder mitsamt Helmen und Schlössern an den Betreiber der Unterkunft (Johanniter). Claudia Böhm vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) hat die wichtigsten Verkehrs- und Verhaltensregeln auf der Straße in fünf unterschiedlichsprachigen Broschüren dabei.

Außerdem leistet sie Unterstützung bei der technischen Einweisung und macht viele interessierte Flüchtlinge mit der bis dato unbekannten Rücktrittbremse bekannt. Geplant sind häufigere Besuche in der Unterbringungseinrichtung - verbunden mit Fahrradtouren durch die Senne. Böhm hat sich bereits eine Strecke durch die Felder ausgeguckt und will die Menschen dort erst einmal langsam an den Umgang mit einem Fahrrad heranführen.

"Wie alle anderen Sportgeräte auch, kommen die Fahrräder hier in einen Pool und werden gegen den Ausweis als Pfand herausgegeben", sagt Torge Schmidt von den Johannitern. Viele wollen das Haus gerne verlassen und der Weg zum nächsten Supermarkt sei fußläufig weit. Entsprechend groß ist der Ansturm auf die Räder.

Sozialdezernent Nürnberger ist über die praktische und zugleich symbolhafte Spende erfreut und sieht in jeder Hilfe eine Botschaft. Damit werde in der Unterkunft für Beschäftigung gesorgt. "Mobilität ist hier ganz wichtig", bestätigt auch Haupt. Er ist begeistert, wie die Ersten gleich eine Proberunde über den Schulhof drehen.