Düsseldorf. Der ehemalige NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (66) erwägt eine Kandidatur für den Bundesvorsitz der SPD. Walter-Borjans will allerdings nur antreten, wenn der NRW-Landesverband der SPD ihn unterstützt, und zwar gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten Saskia Esken (Nordschwarzwald/Baden-Württemberg). Esken, die an diesem Mittwoch 58 Jahre alt wird, gehört der Parlamentarischen Linken in der SPD-Bundestagsfraktion an.
Walter-Borjans ist in seiner Zeit als Finanzminister durch seinen konsequenten Kampf gegen Steuerhinterziehung bundesweit bekannt geworden. Der 66-jährige Kölner sagte in einem Interview mit dem Kölner Stadtanzeiger, er sei von verschiedener Seite um eine Kandidatur gebeten worden, darunter seien auch viele junge Leute. Er könne sich gut vorstellen, die unterschiedlichen Positionen in seiner Partei auszugleichen.
Zwei weitere Bewerbungen mit NRW-Beteiligung
Der SPD-Landesvorstand tagt unter dem Vorsitz von Sebastian Hartmann am Freitagabend in Dortmund, um sich mit den Bewerbungen um den SPD-Parteivorsitz zu befassen. Es kandidieren bereits zwei Mitglieder der NRW-SPD, Ex-Familienministerin Christina Kampmann (Bielefeld), die gemeinsam mit Staatsminister Michael Roth antritt. Die beiden sind vom SPD-Bezirksverband Hessen-Nord nominiert.
Außerdem tritt der Gesundheitsexperte der SPD-Bundestagsfraktion, Karl Lauterbach (Köln), gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten Nina Scheer (Schleswig-Hostein) an. Die beiden sind allerdings dem Vernehmen nach bislang nur von drei SPD-Unterbezirken nominiert. Um an der Kandidatentournee und der anschließenden Mitgliederbefragung teilzunehmen, müssen Bewerber von fünf Unterbezirken, einem Bezirksverband oder einem Landesverband nominiert werden. Das hat die SPD vorher so festgelegt.