Kritik wegen Russland-Nähe

Gerhard Schröder will nicht mehr Ehrenbürger Hannovers sein

In seiner Heimatstadt wollte der Stadtrat dem früheren Bundeskanzler den Titel entziehen. Mit einem knappen Statement kam der Freund Putins dem Schritt nun zuvor.

Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD). | © Kay Nietfeld

Björn Vahle
15.03.2022 | 15.03.2022, 23:41

Gerhard Schröder verzichtet auf die Ehrenbürgerwürde seiner Heimatstadt Hannover. Das teilte der Ex-Bundeskanzler (SPD) in einem Schreiben an Oberbürgermeister Belit Onay mit, dass er beim Job-Netzwerk Linkedin teilte. Schröder kam damit offenbar einer Entscheidung des Stadtrates zuvor, der ihm den Titel entziehen wollte.

In dem Brief schreibt Schröder, der wegen seiner Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Kritik steht, er werde zu den ihm mitgeteilten Inhalten keine Stellung nehmen. Das knappe Fazit: "Ich verzichte unwiderruflich auf die Ehrenbürgerwürde der Stadt Hannover."

Schröder war zuletzt zum russischen Präsidenten nach Moskau gereist, mutmaßlich um als Vermittler im Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine zu agieren. Zu dem oder den Treffen gibt es widerstreitende Angaben, ein Kreml-Sprecher sagte erst nichts, bestätigte dann aber doch eine Zusammenkunft. Inhalte der Gespräche sind bisher nicht bekannt.

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Schröder war Ziel harscher Kritik, weil er in den Führungsetagen der russischen Energieunternehmen Gazprom und Rosneft sitzt und als Freund Putins gilt. Für Spott sorgte zusätzlich Schröders Ehefrau So-yeon Schröder-Kim, die bei Instagram ein Foto von sich selbst mit gefalteten Händen vor den Zwiebeltürmen der Basilius-Kathedrale in Moskau postete.

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