Berlin. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert, den Lockdown in den Schulen mindestens solange zu verlängern, bis klar ist, wie sich Silvester auf die Corona-Infektionszahlen auswirkt – und pocht darauf, dass in Grundschulen derselbe Schutz gelten müssen wie in anderen Altersstufen. „Ich erwarte von den Kultusministern und den Ministerpräsidenten, dass sie den Lockdown in den Schulen um mindestens eine Woche verlängern", sagte GEW-Chefin Marlis Tepe. „Das ist dringend notwendig, weil momentan noch nicht seriös eingeschätzt werden kann, wie sich Silvester bei den Infektionszahlen auswirkt", setzte sie hinzu. „Die Politik muss jetzt eine verantwortungsvolle Entscheidung treffen."
Die Gewerkschaftschefin führte aus: „Es spricht sehr viel dafür, dass Wechsel- und Distanzunterricht in den kommenden Wochen mit Blick auf die Corona-Pandemie das Gebot der Stunde bleiben." Tepe betonte: „Wenn die Infektionszahlen hoch bleiben, muss das auch für die Grundschulen gelten. Auch dort muss es Wechselunterricht geben, auch dort müssen Abstände eingehalten werden." Sie warnte: „Die Gesundheit des Personals an Grundschulen ist sonst in hohem Maß gefährdet. Das darf nicht sein."
Die GEW wolle, dass die Bildung funktioniere, so Tepe. „Die Kultusminister müssen die Umsetzung der dafür notwendigen Maßnahmen sicherstellen", forderte sie. „Dabei geht es um Endgeräte für benachteiligte Schüler und für Lehrkräfte sowie um Fortbildungsangebote an den Schulen", führte Tepe aus. Es müssten ausreichend Systemadministratoren im Einsatz sein, sagte die GEW-Chefin. Darüber hinaus gehe es um gesicherte Lüftungsmöglichkeiten, FFP2-Masken und eine praxistaugliche Test- und Impfstrategie. „Die Maßnahmen dürfen nicht nur angekündigt, sie müssen auch umgesetzt werden."