Supermond im Dezember

Vollmond Dezember 2025: Supermond und Planeten noch einmal zu sehen

Der „Cold Moon“ – der letzte Vollmond des Jahres – ist kurz nach Mitternacht zu sehen. Auch einige Planeten gesellen sich dazu. Wissenswertes und Mythen rund um den Supermond.

Der Supermond ist deutlich heller als ein gewöhnlicher Vollmond. In 2025 ist er Anfang Dezember zum letzten Mal zu sehen. | © Symbolbild: Pexels

04.12.2025 | 04.12.2025, 15:35

In der Nacht zu Freitag, 5. Dezember 2025, ist über Deutschland der letzte Vollmond des Jahres zu sehen – und es wird ein sogenannter Supermond sein. Was das bedeutet und welche Mythen sich um den Mond und seine Phasen ranken.

Während in Büchern und Filmen die Verwandlung zum Werwolf beim Schein des Vollmonds thematisiert wird, sind manche Menschen davon überzeugt, dass sie stets in diesen Nächten schlechter schlafen. Hier gibt es Wissenswertes und Mythen rund um den Vollmond im Überblick:

Was ist ein Supermond und wann ist er zu sehen?

Ein Supermond erscheint am Himmel größer als andere – das liegt an der Entfernung. Der erdnächste Punkt ist an diesem Donnerstag. Um 12.09 Uhr beträgt die Entfernung dann 356.965 Kilometer, wie Carolin Liefke, stellvertretende Leiterin am Haus der Astronomie in Heidelberg, erläutert.

Wer den Supermond am Freitag sehen möchte, muss am Donnerstag lange wach bleiben. Vollmond ist nämlich erst am 5. Dezember um 0.14 Uhr. Das ist der Zeitpunkt, an dem Sonne, Erde und Mond in einer Linie stehen. Dieses Mal eben besonders nah an der Erde. Allerdings muss auch das Wetter mitspielen. Ist es stark bewölkt, kann der Supermond eventuell versteckt bleiben.

Zum Vergleich: Zu anderen Zeiten kann der Mond mehr als 400.000 Kilometer von der Erde entfernt sein. Der Größenunterschied sei für Menschen jedoch nicht immer leicht erkennbar. Ein Supermond entsteht, wenn der Mond auf seiner elliptischen Umlaufbahn der Erde besonders nahe kommt und gleichzeitig Vollmond ist.

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Welche Planeten kann ich beobachten? – Jupiter, Saturn und Merkur

Neben dem Vollmond könnten in der Nacht auf den 5. Dezember 2025 auch noch einige Planeten am Himmel zu sehen sein - teils aber nur mit Teleskop. - © Patrick Pleul/dpa
Neben dem Vollmond könnten in der Nacht auf den 5. Dezember 2025 auch noch einige Planeten am Himmel zu sehen sein - teils aber nur mit Teleskop. | © Patrick Pleul/dpa

Neben dem Supermond sind in der Nacht auf Freitag noch weitere Himmelskörper erkennbar – allerdings nicht alle mit dem bloßen Auge. Wenn der Vollmond gegen 16 Uhr am Donnerstag aufgeht, werden oberhalb des Mondes auch die Plejaden und der Planet Uranus zu sehen sein. Wer ein gutes Teleskop besitzt, bekommt den Eisriesen, der meist als grünliche Scheibe erkennbar ist, zu sehen.

Unterhalb des Vollmonds wird gegen Abend auch der Planet Jupiter zu sehen sein. Und auch der Saturn ist am frühen Abend allerdings im Süden mit bloßem Auge am Himmel sichtbar. Auch die Ringe können mit einem einfachen Einsteiger-Teleskop bereits entdeckt werden. Merkur ist in dieser Nacht nur kurz vor Sonnenaufgang im Osten und mit Profi-Teleskop zu sehen.

Wann ist wieder Vollmond?

„Schon beim nächsten Vollmond, das wäre dann direkt kurz nach dem Jahreswechsel, ist der Mond dann wieder merklich weiter weg“, so Liefke. In etwa einem halben Jahr sei dann das Gegenteil der Fall und der Mond werde zum Vollmondzeitpunkt vergleichsweise klein sein.

Anders als 2025 wird es 2026 nur einen einzigen Supermond geben. Dieser hat allerdings an einem ganz besonderen Tag seinen Auftritt – und zwar an Heiligabend. Der erdnächste Punkt wird demnach am 24. Dezember 2026, morgens um 9.31 Uhr, erreicht.

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Letzter Mond des Jahres: „Cold Moon“ oder „Julmond“

Der letzte Vollmond eines Jahres wird auch als "Cold Moon" oder "Julmond" bezeichnet. - © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild
Der letzte Vollmond eines Jahres wird auch als "Cold Moon" oder "Julmond" bezeichnet. | © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Wenn es um den Vollmond geht, fallen auch Namen wie „Erdbeermond“ oder „Bibermond“. Diese stammen aus dem US-amerikanisch-kanadischen Raum, erklärt Liefke. „Die haben tatsächlich Ursprünge aus den Sprachen der Ureinwohner.“ So wird der letzte Mond des Jahres auch “Cold Moon“, also kalter Mond, genannt. Aus altdeutscher Tradition heraus heißt dieser auch „Julmond“. Das beziehe sich auf die Wintersonnenwende am 21. Dezember.

Mythos Supermond: Schläft man bei Vollmond schlechter?

Der geläufigste Mythos rund um den Vollmond ist wohl, dass man in dieser Nacht schlechter schläft. Gibt es dafür Belege? „Wissenschaftlich ist die Lage gemischt“, erklärt Manuel Spitschan vom Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik und Professor an der Technischen Universität München. Der Chronobiologe forscht zur Wirkung von Licht auf Physiologie und Verhalten beim Menschen, unter anderem beim Thema Schlaf.

„Einzelne Studien berichten, dass Menschen in Vollmondnächten etwas später einschlafen oder etwas weniger Tiefschlaf aufweisen.“ Diese Effekte seien jedoch klein und über Studien hinweg nicht konsistent und ließen sich oft nicht reproduzieren. Ein Teil dieser Befunde könnten auch auf den sogenannten „File Drawer“-Effekt zurückgehen: Positive Ergebnisse würden eher veröffentlicht als negative, sodass die Literatur verzerrt sei.

„Unser Schlaf reagiert sehr empfindlich auf eine Vielzahl biologischer, verhaltensbezogener und umweltbezogener Einflüsse, und viele davon sind wesentlich stärker als der Mond“, erläutert er. Der wichtigste Taktgeber sei Licht: Helles Tageslicht stabilisiere die innere Uhr und fördere guten Schlaf. Abendliches oder nächtliches Licht, etwa von Lampen, Bildschirmen oder Straßenbeleuchtungen, könne hingegen die Einschlafzeit nach hinten verschieben. Aber auch Stress, Sport, die Temperatur im Schlafzimmer, Lärm oder Bettkomfort beeinflussen, wie tief und erholsam man schläft.

Helles Licht: Hat Vollmond Einfluss auf die Psyche?

Der Supermond erstrahlt hell am Himmel - doch im Vergleich zu künstlichem Licht ist der Lichtschein eher schwach. - © Symbolbild: Unsplash
Der Supermond erstrahlt hell am Himmel - doch im Vergleich zu künstlichem Licht ist der Lichtschein eher schwach. | © Symbolbild: Unsplash

„Aus heutiger wissenschaftlicher Sicht gibt es keine überzeugenden Belege, dass der Vollmond direkte biologische Effekte auf die menschliche Psyche hat“, erklärt Spitschan. Zum einen sei Mondlicht sehr schwach. „Vollmondlicht erreicht typischerweise nur etwa 0.1 bis 0.3 Lux.“ Das sei deutlich schwächer als künstliches Licht am Abend mit 10 bis 100 Lux. Für neurowissenschaftliche Prozesse oder die innere Uhr sei es in der Regel zu schwach, um entsprechend wirksam zu sein.

Zudem zeigten Studien keine konsistenten Effekte. „Große epidemiologische und klinische Analysen zeigen keine robusten Zusammenhänge zwischen Mondphasen und Stimmungsstörungen, Krisenaufnahmen in Kliniken, psychiatrischen Symptomen oder suizidalen Ereignissen.“

Dem Vollmond wird zudem in anderen Bereichen eine Menge Einfluss nachgesagt, etwa im Zusammenhang mit Geburten. Dazu sagt der Experte: „Ein kausaler Einfluss auf den Beginn von Geburten ist in modernen Daten nicht belegbar.“

Warum wird dem Mond so viel Einfluss zugeschrieben?

Schon seit Jahrtausenden ist der Mond ein stark sichtbares, regelmäßiges Himmelsphänomen, wie Spitschan erklärt. „Er markiert Zyklen von ungefähr einem Monat, was historisch leicht mit biologischen Rhythmen wie dem weiblichen Zyklus verknüpft wurde.“ Außerdem sei der Mond, besonders der Vollmond, auffällig – „und unser Gehirn ist sehr gut darin, Muster zu erkennen“. Auch dort, wo es statistisch gesehen keine stabilen Zusammenhänge gebe.

Wenn man zufällig in einer Nacht mit Vollmond schlechter geschlafen hat, dann bringe man das eher mit der Mondphase in Verbindung, als bei anderen Nächten. „In der Wissenschaft nennt man das einen Erinnerungs- und Selektionsbias.“