Niederlande

Handwerker räumt auf: Kunstwerk landet versehentlich im Mülleimer

Kuratorin Elisah von den Bergh fischte das Werk von Alexandre Lavet aus dem Mülleimer, kurz bevor dieser geleert werden sollte.

Ein Handwerker hielt das wie zwei leer getrunkene und zerquetschte Bierdosen aussehende Werk des Künstlers Alexandre Lavet für Müll. | © HANDOUT

07.10.2024 | 07.10.2024, 21:27

Den Haag (AFP). Er wollte nur aufräumen: Ein niederländisches Museum musste eines seiner Kunstwerke aus dem Müll fischen, nachdem ein Mitarbeiter es zuvor fälschlicherweise für Abfall gehalten und entsorgt hatte.

Das Werk des französischen Künstlers Alexandre Lavet sieht in der Tat aus wie zwei leer getrunkene und zerquetschte Bierdosen. Bei näherer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass sie sorgfältig von Hand mit Acrylfarben bemalt wurden. Das versehentlich im Müll gelandete Werk trägt den Titel „All The Good Times We Spent Together“ („All die guten Zeiten, die wir zusammen verbracht haben“). Nach Angaben des LAM-Museums in Lisse nahm seine Erschaffung „viel Zeit und Mühe in Anspruch“.

Das Werk war in einem Aufzug ausgestellt. Sein künstlerischer Wert blieb aber offensichtlich einem Handwerker verborgen, der es kurzerhand in einen Mülleimer warf. Museumssprecherin Froukje Budding teilte der Nachrichtenagentur AFP mit, dass Kunstwerke häufig an ungewöhnlichen Orten ausgestellt würden: „Wir versuchen den Besucher immer zu überraschen.“

Das Kunstwerk "All The Good Times We Spent Together" von Alexandre Lavet, das aussieht wie zwei leere Bierdosen, steht im LAM-Museum in Lisse auf dem Dach des gläsernen Aufzugs. - © Handout / LAM MUSEUM / AFP
Das Kunstwerk "All The Good Times We Spent Together" von Alexandre Lavet, das aussieht wie zwei leere Bierdosen, steht im LAM-Museum in Lisse auf dem Dach des gläsernen Aufzugs. | © Handout / LAM MUSEUM / AFP

Kuratorin Elisah von den Bergh bemerkte das Fehlen der Dosenkunst, als sie von einer Pause zurückkehrte. Sie fischte das Werk aus dem Mülleimer, kurz bevor dieser geleert werden sollte. „Wir haben das Werk nun an einen traditionelleren Ort auf einen Sockel gebracht, damit es sich nach seinem Abenteuer ausruhen kann“, sagte sie. Dem Handwerker machte sie keine Vorwürfe, er habe nur seine Arbeit getan.

Museumsdirektorin Sietske van Zanten kündigte an, dass die Dosen wohl nur kurz an ihrem jetzigen Standort bleiben würden. „Wir müssen gut darüber nachdenken, an welchen Ort wir sie als Nächstes bringen.“