Krankheitswelle rollt an

Corona oder Sommergrippe: So unterscheiden sich Symptome und Ansteckung

Die Sommergrippe und eine neue Corona-Variante grassieren derzeit in Deutschland. Erkrankte haben oftmals Mühe, beide Erkrankungen auseinanderzuhalten – worauf Sie achten müssen.

Erkältungssymptome können sowohl COVID-19 als auch eine Sommergrippe begleiten. | © dpa

01.09.2023 | 01.10.2025, 15:26

Der Sommer bringt zwar Sonnenschein und warme Tage mit sich, alle Erkrankungen verschwinden deshalb aber nicht. In den vergangenen Jahren haben sich zwei Begriffe stark ins Bewusstsein gerückt: Sommergrippe und Covid-19. Obwohl beide Zustände grippeähnliche Symptome aufweisen können, handelt es sich um verschiedene Krankheiten. Wir beantworten die meistgestellten Fragen zu den neuen Corona-Varianen „Nimbus“ (NB.1.8.1) und „Stratus“ (Variante XFG) und zur Sommergrippe.

Corona oder Sommergrippe: Wie unterscheiden sich beide Krankheiten?

Das Coronavirus und die verschiedenen Grippe-Erreger (Influenzaviren) gehören zu unterschiedlichen Virenstämmen. Sie unterscheiden sich in der Geschwindigkeit, mit der sich die Erkrankungen entwickeln. Grippesymptome treten meist plötzlich auf. Betroffene fühlen sich innerhalb von Stunden sehr krank und bekommen häufig hohes Fieber. Eine Coronavirus-Infektion verschlimmert sich langsam, manchmal über Tage. Viele Betroffene bemerken, dass sie nichts mehr schmecken und riechen können, teilweise schon zu Beginn der Erkrankung.

Tatsächlich ist die im Volksmund bekannte Sommergrippe jedoch kein medizinischer Fachbegriff. Die Symptome, die einer Grippe ähneln, werden oft von Erkältungserregern ausgelöst und aufgrund der Jahreszeit als Sommergrippe gedeutet.

Welche Symptome hat man bei der neuen Corona-Variante?

Obwohl der internationale Gesundheitsnotstand wegen Sars-CoV-2 seit längerer Zeit beendet ist, gibt es aktuell viele Corona-Infizierungen. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) ist die Zahl der bestätigten Covid-19-Fälle in den vergangenen Wochen angestiegen – auch die Corona-Viruslast im Abwasser hat zugenommen.

Seit ihrem Aufkommen im Januar hat XFG sich rasant verbreitet: Weltweit machte die Subvariante bereits Anfang Juni 2025 ein Viertel aller erfassten Corona-Fälle aus, mittlerweile ist in Deutschland laut RKI-Daten von Anfang September 2025 in mehr als 60 Prozent der Corona-Fälle der Subtyp XFG der Auslöser.

Eine Infektion mit den Varianten Nimbus und Stratus zeichnen sich vor allem durch Heiserkeit und massive Halsschmerzen aus. Die weiteren Symptome ähneln denen früherer Varianten.

Die häufigsten Corona-Symptome laut RKI:

  • Husten
  • Fieber: Auch Fieber zählt zu den klassischen Symptomen einer Infektion mit dem Coronavirus. 26 Prozent der Erkrankten weisen nach Angaben des RKI eine Körpertemperatur über 38 °C auf
  • Schnupfen: Eine verstopfte oder fließende Nase kann ebenfalls auf eine Ansteckung hinweisen. Bei der Omikron-Variante gilt zudem häufiges Niesen als typisches Symptom
  • Störung des Geruchs- und/oder Geschmackssinns: Wer plötzlich nichts mehr riechen und schmecken kann, sollte hellhörig werden. Das RKI konnte diese Symptomatik besonders bei den Anfangsvarianten feststellen
  • Lungenentzündung: In schweren Fällen können Infizierte auch eine Pneumonie entwickeln. Die Symptome sind neben Fieber, Erschöpfung und Husten auch Probleme beim Atmen sowie Brustschmerzen
  • Hals-, Kopf- oder Gliederschmerzen: Ein Kratzen im Hals, Kopfweh und Gliederschmerzen können auf eine Infektion mit Covid-19 hindeuten. Es kann auch zu einer Schwellung der Lymphknoten im Halsbereich kommen. Vereinzelt treten Rachenentzündungen auf. Erschöpfung ist ebenfalls ein mögliches Symptom
  • Magen-Darm-Beschwerden: Infizierte werden mitunter von Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit oder Bauchschmerzen geplagt. Diese Symptome können zu einem Gewichtsverlust führen
  • Kurzatmigkeit: Das Gefühl, schlechter Luft zu bekommen, kann bei einer Corona-Infektion auftreten. Das Bundesministerium für Gesundheit rät in dem Fall, ärztliche Hilfe aufzusuchen

Welche Symptome hat man bei der Sommergrippe?

Symptome wie Fieber können sowohl bei Sommergrippe als auch bei Corona auftreten und sollten ernst genommen werden. - © Symbolbild/Pixabay
Symptome wie Fieber können sowohl bei Sommergrippe als auch bei Corona auftreten und sollten ernst genommen werden. | © Symbolbild/Pixabay

Die umgangssprachlich als „Sommergrippe“ bezeichnete Krankheit ist in der Regel eine Erkältung und kündigt sich meist durch eine laufende Nase, ein Kratzen im Hals und Abgeschlagenheit an. Neben dem recht typischen Schnupfen treten bei einer „Sommergrippe“ auch Anzeichen auf wie:

  • Druckkopfschmerzen
  • Ohrenschmerzen
  • Halsschmerzen
  • Husten
  • Schüttelfrost
  • Fieber

Wie hoch ist die Inkubationszeit bei Corona und bei der Sommergrippe?

Die Inkubationszeit für die neuen Varianten Nimbus und Stratus beträgt laut Robert Koch-Institut im Schnitt drei bis vier Tage und ist damit kürzer als bei den am Anfang der Pandemie zirkulierenden Virusvarianten. Bei der Grippe oder Erkältung verstreichen durchschnittlich nur ein bis zwei Tage, bis erste Symptome nach Kontakt mit dem Krankheitserreger auftreten.

Sollte man sich gegen Corona im Herbst impfen lassen?

Impfung gegen Corona: Ein essenzieller Schutz in der aktuellen Saison. - © Symbolbild/Pixabay
Impfung gegen Corona: Ein essenzieller Schutz in der aktuellen Saison. | © Symbolbild/Pixabay

Für bestimmte Gruppen empfiehlt die Stiko weiterhin eine Impfung. Dazu zählen Risikogruppen und Menschen ab 60 Jahren. Gesunde Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren brauchen laut Stiko keine Auffrischung. Bisher sind in Deutschland in der Saison 2025/2026 an die Omikron-Varianten JN.1, KP.2 und LP.8.1 angepasste mRNA-Impfstoffe von Pfizer/Biontech (Comirnaty) für die Impfung verfügbar. Darüber hinaus ist der protein­basierte Impfstoff von Novavax (Nuvaxovid) in der Varianten­anpassung JN.1 verfügbar.

Welche Hausmittel helfen gegen Sommergrippe?

Eine warme Tasse Tee kann bei ersten Anzeichen einer Sommergrippe wohltuend sein. - © Symbolbild/Pixabay
Eine warme Tasse Tee kann bei ersten Anzeichen einer Sommergrippe wohltuend sein. | © Symbolbild/Pixabay

Tee gilt als bewährtes Hausmittel, um die Symptome schnell lindern. Zum Beispiel eignet sich Kamillentee. Dieser hat eine entzündungshemmende Wirkung und unterstützt den Heilungsprozess. Eine ebenfalls entzündungshemmende Wirkung hat warme Hühnersuppe. Gegen hohes Fieber bei einer Temperatur von über 39 Grad Celsius kann ein kalter Wadenwickel helfen. Auch Inhalieren kann wirksam sein gegen den Schnupfen.

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Werden Nimbus und Stratus durch die Schnelltests erkannt?

Die Untervariante KP.3 ist sehr ansteckend. - © dpa
Die Untervariante KP.3 ist sehr ansteckend. | © dpa

Wer wissen möchte, ob er sich tatsächlich mit Corona und nicht etwa einem anderen Virus infiziert hat, kann nach wie vor einen Antigen-Schnelltest machen. Da sowohl Nimbus als auch Stratus aus der Omikron-Familie stammen, funktionieren diese Tests weiterhin recht zuverlässig. Vorausgesetzt, sie haben ihr Haltbarkeitsdatum nicht überschritten und wurden bei der empfohlenen Temperatur gelagert.

Wann kann man nach Erkältungssymptomen wieder Sport machen?

Der Wissenschaftsrat der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) hat zu dieser Frage Empfehlungen erarbeitet. Bei einer COVID-19-Erkrankung mit symptomfreiem Verlauf sollten Sie drei Tage auf das Training verzichten. Es ist keine ärztliche Diagnostik nötig, bevor Genesene ihren Sport wiederaufnehmen. Bei milden Symptomen (Halsschmerzen, leichtes Krankheitsgefühl) sollte während der Beschwerden und in den drei darauffolgenden symptomfreien Tagen kein Sport getrieben werden.

Danach muss ebenfalls kein ärztlicher Rat eingeholt werden. Anders bei moderaten Symptomen (höheres Fieber, stärkeres Krankheitsgefühl). Wer dann wieder Sport treiben möchte, sollte laut Empfehlung der DGSP ärztlichen Rat konsultieren.

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