Krankheitswelle rollt an

Corona oder Grippe? So unterscheiden sich Symptome und Ansteckung

Die Grippe, Erkältungen und eine neue Corona-Variante grassieren derzeit in Deutschland. Erkrankte haben oftmals Mühe, die Erkrankungen auseinanderzuhalten – worauf Sie achten müssen.

Corona oder Grippe? Die Symptome ähneln sich oftmals, doch es gibt auch einige Unterschiede. | © dpa

29.10.2025 | 29.10.2025, 16:27

Der Herbst ist da – und mit im Gepäck hat er Regen, Nässe und Kälte. Kein Wunder also, dass im Moment wieder viele Menschen ordentlich husten und schniefen. Aber nicht nur die Grippesaison nimmt Fahrt auf: In den vergangenen Wochen gab es nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) wieder mehr Corona-Infektionen. Was von beidem man als Betroffener aber nun hat, ist nicht immer einfach zu unterscheiden. Wir beantworten die meistgestellten Fragen zu den aktuell vorkommenden Corona-Varianten und zur Grippe.

Corona oder Grippe: Wie unterscheiden sich beide Krankheiten?

Das Coronavirus und die verschiedenen Grippe-Erreger (Influenzaviren) gehören zu unterschiedlichen Virenstämmen. Sie unterscheiden sich in der Geschwindigkeit, mit der sich die Erkrankungen entwickeln. Grippesymptome treten meist plötzlich auf. Betroffene fühlen sich innerhalb von Stunden sehr krank und bekommen häufig hohes Fieber. Eine Corona-Infektion verschlimmert sich langsam, manchmal über Tage. Viele Betroffene bemerken, dass sie nichts mehr schmecken und riechen können, teilweise schon zu Beginn der Erkrankung.

Welche Corona-Varianten kommen aktuell vor?

Während im Frühjahr noch die Variante Nimbus (NB.1.8.1) die Mehrheit der Infektionen verursacht hatte, wurde sie mittlerweile von der Variante Stratus (Variante XFG) übertroffen. Nimbus mache laut RKI zurzeit (Stand Mitte Oktober 2025) nur noch einen Anteil von 22 Prozent der nachgewiesenen Infektionen aus – bei Stratus seien es hingegen 71 Prozent. Im Juni machte Stratus nur einen Anteil von 18 Prozent aus.

Immerhin: Laut RKI sei die Corona-Aktivität derzeit deutlich geringer als im Vorjahr um dieselbe Zeit.

Derzeit ist die Corona-Variante Stratus die am häufigsten vorkommende Variante. - © dpa
Derzeit ist die Corona-Variante Stratus die am häufigsten vorkommende Variante. | © dpa

Welche Symptome hat man bei Corona?

Die Inkubationszeit für die neuen Varianten Nimbus und Stratus beträgt laut RKI im Schnitt drei bis vier Tage und ist damit kürzer als bei den am Anfang der Pandemie zirkulierenden Virusvarianten. Eine Infektion mit den Varianten zeichnen sich vor allem durch Heiserkeit und starke Halsschmerzen aus – manchmal auch „rasierklingenähnlich“ beschrieben. Die weiteren Symptome ähneln denen früherer Varianten. Die häufigsten Corona-Symptome sind laut RKI:

  • Fieber: Zählt zu den klassischen Symptomen einer Infektion mit dem Coronavirus.
  • Schnupfen: Eine verstopfte oder fließende Nase kann ebenfalls auf eine Ansteckung hinweisen.
  • Störung des Geruchs- und/oder Geschmackssinns: Besonders bei den Anfangsvarianten festzustellen.
  • Lungenentzündung: In schweren Fällen können Infizierte auch eine Pneumonie entwickeln.
  • Hals-, Kopf- oder Gliederschmerzen: Es kann auch zu einer Schwellung der Lymphknoten im Halsbereich kommen. Vereinzelt treten Rachenentzündungen auf. Erschöpfung ist ebenfalls ein mögliches Symptom.
  • Magen-Darm-Beschwerden: Darunter Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit oder Bauchschmerzen. Diese Symptome können zu Gewichtsverlust führen.
  • Kurzatmigkeit: Das Gefühl, schlechter Luft zu bekommen, kann auftreten. Das Bundesministerium für Gesundheit rät in dem Fall, ärztliche Hilfe aufzusuchen.

Auffälliges Symptom: Neue Corona-Variante „Stratus“ ist auf dem Vormarsch

Symptome wie Fieber können sowohl bei Grippe als auch bei Corona auftreten und sollten ernst genommen werden. - © Symbolbild/Pixabay
Symptome wie Fieber können sowohl bei Grippe als auch bei Corona auftreten und sollten ernst genommen werden. | © Symbolbild/Pixabay

Welche Symptome hat man bei einer Grippe?

Grippe wird häufig mit einer Erkältung verwechselt. Während die sich jedoch – wie auch Corona – langsam entwickelt, tritt eine Grippe schnell auf: Betroffene fühlen sich in der Regel schnell krank. Typische Symptome sind:

  • Kopf- und Halsschmerzen
  • Trockener Husten ohne Schleim
  • Verstopfte oder laufende Nase
  • Fieber (Zwischen 38 und 40 Grad oder sogar höher)
  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Schüttelfrost
  • Appetitlosigkeit und Müdigkeit

Grippesaison: Erkältung, Grippe, Corona – Was zu dieser Saison wichtig ist

Impfung gegen Corona: Ein essenzieller Schutz in der aktuellen Saison. - © Symbolbild/Pixabay
Impfung gegen Corona: Ein essenzieller Schutz in der aktuellen Saison. | © Symbolbild/Pixabay

Sollte man sich im Herbst gegen Grippe und Corona impfen lassen?

Die ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt folgenden Personengruppen die jährliche Grippe-Schutzimpfung:

  • Menschen ab 60 Jahren
  • Schwangere ab dem 2. Trimester
  • Menschen mit chronischer Erkrankung
  • Bewohnern in Pflegeheimen
  • Medizinisches Personal mit direktem Kontakt zu Patienten
  • Menschen, die von ihnen betreute Risikopersonen gefährden können

Die Stiko-Empfehlungen für eine jährliche Schutzimpfung gegen Corona ähneln den Empfehlungen für die Grippe-Schutzimpfung:

  • Menschen ab 60 Jahren
  • Menschen mit chronischer Erkrankung
  • Bewohner in Pflegeheimen
  • Medizinisches Personal mit direktem Kontakt zu Patienten

Welche Hausmittel helfen gegen Grippe?

Tee gilt als bewährtes Hausmittel. Zum Beispiel eignet sich Kamillentee. Dieser hat eine entzündungshemmende Wirkung und unterstützt den Heilungsprozess. Eine ebenfalls entzündungshemmende Wirkung hat warme Hühnersuppe. Gegen hohes Fieber bei einer Temperatur von über 39 Grad Celsius kann ein kalter Wadenwickel helfen. Auch Inhalieren kann wirksam sein gegen den Schnupfen.

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Wann kann man nach Erkältungssymptomen wieder Sport machen?

Der Wissenschaftsrat der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) hat zu dieser Frage Empfehlungen erarbeitet. Bei milden Symptomen wie Halsschmerzen oder einem leichten Krankheitsgefühl sollte während der Beschwerden und in den drei darauffolgenden symptomfreien Tagen kein Sport getrieben werden. Danach müsse kein ärztlicher Rat eingeholt werden. Anders bei moderaten Symptomen wie höherem Fieber oder einem stärkeren Krankheitsgefühl: Wer dann wieder Sport treiben möchte, sollte laut Empfehlung der DGSP ärztlichen Rat suchen.

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