Nicht nur Menschen leiden besonders in den warmen Monaten im Jahr unter Heuschnupfen, auch Hunde können allergisch auf Gräser und Pollen reagieren. Wir erklären, wie man dem besten Freund des Menschen durch diese Zeit hilft und wie man lange Spaziergänge im Freien trotzdem genießen kann.
Was ist Heuschnupfen beim Hund?
Genau wie beim Menschen auch sind allergische Reaktionen wie Heuschnupfen auf eine Fehlreaktion des Immunsystems zurückzuführen. "Dabei reagiert das Immunsystem des Hundes auf bestimmte Bestandteile in Gräsern und Pollen – die sogenannten Allergene – mit einer Abwehrreaktion, die sich mit deutlichen Symptomen bemerkbar macht", erklärt die Tierklinik Oberhaching auf ihrer Website.
Woran erkennt man eine Pollenallergie beim Hund?
"Tränende, gerötete Augen und insbesondere ständiges Kratzen können Hinweise auf eine Allergie geben", schreibt die Tierklinik. Durch das Kratzen könne es auch zu kahlen Stellen im Fell kommen. "Besonders an den Achselhöhlen und der Bauchseite wird Ihr Hund den Juckreiz spüren", erklärt der Futtermittelhersteller Josera. Denn mit diesen Körperstellen kommt der Hund beim Toben oder Laufen über eine Wiese am meisten mit den Allergenen in Kontakt. Auch die Pfoten sind häufig betroffen.
Im Gegensatz zum Menschen finde man die typischen Allergiereaktionen wie Niesen oder eine laufende Nase beim Hund eher selten, schreibt die Tierklinik. Da die Pollen jedoch auch vermehrt eingeatmet werden, könnten Atemprobleme entstehen: "Deutlich wird dies durch pfeifende Atemgeräusche oder eine offensichtliche Atemnot, was leider auch lebensgefährlich sein kann", erklärt die Haustierversicherung Agila.
Wie wird Heuschnupfen beim Hund diagnostiziert?
Wird eine Pollenallergie beim Hund vermutet, sollte der Tierarzt aufgesucht werden. Nur dieser kann einen Blut- oder Hautallergietest durchführen. "Neben der endgültigen Diagnose können die auslösenden Stoffe (Allergene) bestimmt werden", schreibt Futtermittelhersteller Josera.
Wie wird eine Pollenallergie beim Hund behandelt?
"Die einfachste Behandlung der Allergie besteht theoretisch darin, die allergieauslösende Substanz zu vermeiden. Dies ist aber leider nur in den wenigsten Fällen [...] möglich", schreibt der Bundesverband für Tiergesundheit. Der Tierarzt kann darüber hinaus Medikamente verschreiben, die die Schwellungen abklingen lassen. Lindernde Salben und Augentropfen können zudem betroffene Hautstellen und juckende Augen beruhigen.
Bei schweren Symptomen kann auch eine Hyposensibilisierung helfen: "Dabei werden dem Hund in mehreren Sitzungen im Rahmen einer ambulanten Behandlung regelmäßig und in behutsam gesteigerten Dosen kleine Mengen der Allergene per Injektion verabreicht", erklärt die Tierklinik Oberhaching. Ziel der Behandlung sei es, den Körper an die Allergene zu gewöhnen, um eine langfristige Linderung zu erreichen.
Wie kann ich meinem Hund bei Heuschnupfen helfen?
Auch die Besitzer können die Hunde unterstützen: So hilft es schon, Spaziergänge zu Tageszeiten zu machen, in denen die Belastung geringer ist – oder auch in der Zeit nach Regenschauern. Fell und Pfoten können anschließend mit einem feuchten Tuch abgewischt werden, so gelangen weniger Pollen ins Haus. Durch regelmäßiges Staubsaugen und Reinigen von Teppichen und Vorhängen unterstützt man diesen Prozess. Dabei sollte das Hundebett selbstverständlich nicht vergessen werden.
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