Kälte in Florida

Kuriose Wetterdienst-Warnung: Leguane könnten von Bäumen fallen

Iguanas brauchen bestimmte Temperaturen, um aktiv sein zu können

Iguanas brauchen Temperaturen von mehr als 15 Grad Celsius, um sich wohl zu fühlen. | © picture alliance / abaca

Talin Dilsizyan
22.01.2020 | 22.01.2020, 11:49

Miami. Der Osten der USA wird derzeit von einer Kältewelle erfasst. Auch in Staaten wie Louisiana oder South Carolina im Süden herrschen Temperaturen im einstelligen Bereich. Dass dies besondere Auswirkungen auf die Tierwelt haben kann, zeigt eine kuriose Warnung des Wetterdienstes für den Bundesstaat Florida (National Weather Service Florida Miami, NWS Miami).

In Kältestarre: Ein Leguan nach der Kältewelle 2018 in einem Garten in Palm Beach. - © picture alliance / ZUMAPRESS.com
In Kältestarre: Ein Leguan nach der Kältewelle 2018 in einem Garten in Palm Beach. | © picture alliance / ZUMAPRESS.com

Der NWS Miami hat für die Nacht von Dienstag zu Mittwoch davor gewarnt, dass niedrige Temperaturen in der Region Miami / Fort Lauderdale erwartet werden - maximal rund 4 Grad Celsius wurden erwartet. Im Landesinneren von Florida und an der Golfküste soll es sogar zu einer Kälte im einstelligen Minusbereich (umgerechnet in Grad Celsius) kommen. Das hat den Dienst zu folgender Information veranlasst: "Iguanas können von den Bäumen fallen."

Wie der NWS erläutert, bewegen sich die grünen Leguane bei Temperaturen unter 5 Grad Celsius kaum noch. Sie wirken wie gelähmt und können dann von den Bäumen fallen. Tot sind sie jedoch nicht. Sie fallen lediglich in eine Kältestarre. Leguane sind Kaltblüter. Ihre Körpertemperatur und damit auch ihre Aktivität hängen von der Wärme in ihrer Umgebung ab. Sobald die Temperaturen auf mehr als 15 Grad Celsius steigen, werden die Tiere wieder aktiv. Falls die Kälte jedoch länger als drei Tage anhalten sollte, sterben die Schuppenechsen.

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Eine Kältewelle hatte im Jahr 2018 bereits dafür gesorgt, dass die Reptilien von den Ästen herabfallen. Iguanas können bis zu zwei Meter lang und bis zu 8 Kilogramm schwer sein. Normalerweise sind sie in Mittel- und Südamerika und in der Karibik zuhause. Sie wurden jedoch als Haustiere im sonnigen US-Bundesstaat ab den 1960er Jahren eingeführt, ausgesetzt und konnten sich stark vermehren.

Grüne Leguane in Florida nicht geschützt

Iguanas bedrohen heimische Tierarten, richten Schäden in Gärten und an Straßen und Dämmen an. Nach einer Kältewelle im Jahr 2010 sind zwar viele Tiere gestorben. Doch ihre Population ist danach wieder stark angestiegen. Die Wild- und Tierschutzbehörde des Bundesstaates Florida (FWC) ermutigte Hausbesitzer zeitweise, "die Leguane auf ihren eigenen Grundstücken wann immer möglich zu töten".

Nach heftiger Kritik von Tierschützern findet sich aktuell der Hinweis, dass Menschen grüne Leguane auf privaten Grundstücken töten dürfen, wenn die Erlaubnis des Grundstückseigentümers vorliegt. Die FWC "ermutigt" Menschen explizit, die Tiere zu entfernen. Wer nicht selbst dazu imstande ist, soll einen professionellen Fallensteller bzw. Schädlingsbekämpfer einschalten. Gefangene Iguanas sollen nicht anderswo freigelassen, sondern besser eingeschläfert werden.