
Digitalisierung ist leicht gesagt und gefordert, aber schwer gemacht. Wohl jeder und jede hat schon mit dem Thema gehadert, weil die Technik nicht funktionierte, die Bedienung zu kompliziert war, es technische Schwierigkeiten gab oder leider berechtigte Sicherheitsanforderungen überforderten. Es gibt viele Hürden und Probleme. Dennoch wollen und müssen wir alle gemeinsam bei dem Thema vorankommen.
Umso bitterer ist, dass ausgerechnet die drei Großstädte in OWL eine im Deutschland-Vergleich unterdurchschnittliche Entwicklung aufweisen. Auch wenn Modellregionen und Vorreiterrollen ausgerufen worden sind und werden. Andere Großstädte sind deutlich besser und haben sich im vergangenen Jahr deutlich besser entwickelt.
In nahezu allen Bereichen des Smart-City-Index des Branchenverbandes Bitkom sind Bielefeld, Paderborn und Gütersloh durchgereicht worden. Das sollte nicht zu allgemeinem Lamento führen, sondern Ansporn sein, besser zu werden. Für alle Player. Denn es sind nicht nur Kommunalpolitik und Verwaltungen, die für den digitalen Fortschritt verantwortlich sind. Unternehmen, Verbände, Organisationen, Schulen und Bürgerinitiativen sind genauso gefragt.
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Digitalisierung in OWL: Ausreden gelten nicht
Typische Ausreden allerdings, wie jetzt aus Gütersloh zu hören, „seit der Studie haben wir doch schon etwas gemacht“, oder: „Das ist nicht vergleichbar“ helfen nicht weiter. Denn das kann nicht den drittletzten Platz von 83 Großstädten erklären. Das ist einer Stadt mit Unternehmen wie Bertelsmann, Miele und anderen nicht würdig, auch wenn Gütersloh nicht mit Hamburg oder München, den Spitzenreitern, zu vergleichen ist.
Die Nutzer sind ebenfalls gefragt. In Gütersloh wurde das eCar-Sharing eingestellt, weil die Autos vermüllt und beschädigt zurückgegeben wurden. In Bielefeld wird aktuell über das neue digitalisierte Nahverkehrs-Ticketsystem gemeckert. Nicht alles läuft gut, nicht alles funktioniert, nicht alles wird geschickt kommuniziert. Dennoch gilt, dass wir es einfach machen sollten. Im doppelten Sinn.