Meinung

Der Motor unserer Wirtschaft darf nicht abgewürgt werden

Die Debatte um das Ende des Verbrennungsmotors ist neu entfacht. Die Entscheidung fordert Augenmaß, meint unser Autor Jörg Rinne.

Mercedes-Chef Källenius fordert Abkehr vom EU-Verbrenner-Verbot. Die Entscheidung erfordert Augenmaß, meint unser Autor. | © Sven Hoppe/dpa

Jörg Rinne
08.09.2025 | 08.09.2025, 05:00

Die Debatte um das Ende des Verbrennungsmotors ist neu entfacht. Auf der einen Seite steht der notwendige Umweltschutz, auf der anderen das Risiko für unsere Schlüsselindustrie, den Automobilbau – und die damit verbundenen Arbeitsplätze. Ein festgesetztes Aus für neue Verbrennungsmotoren in der EU ab 2035 könnte tiefgreifende Folgen für unsere Wirtschaft und Gesellschaft haben.

Denn die Automobilindustrie ist ein zentraler Pfeiler der deutschen Wirtschaft. Sie sichert nicht nur direkt Arbeitsplätze, sondern hat auch eine enorme Bedeutung für Zulieferbetriebe und den Dienstleistungssektor. Ein Ende der Verbrennungstechnologie könnte diese fragile Struktur ins Wanken bringen, mit der Gefahr von Massenentlassungen und einem weiteren Rückgang der Wirtschaftsleistung.

Ein schrittweiser Übergang zu alternativen Antriebsformen scheint daher eher sinnvoll, als die ideologische Brechstange anzusetzen. Die Förderung von Elektromobilität ist essenziell, um den Übergang in eine grünere Zukunft zu schaffen, ohne dabei den Motor unserer Wirtschaft abzuwürgen.

Newsletter
Wirtschaft
Wöchentlich die neuesten Wirtschaftsthemen und Entwicklungen aus OWL.

Zum Thema: Söder will EU-Verbrennerverbot kippen

Realistischer Fahrplan ist gefordert

Die Politik, die Berliner Koalition, ist gefordert, einen realistischen Fahrplan zu entwickeln, der sowohl ökologische als auch ökonomische Aspekte berücksichtigt. Dabei müssen der Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen ebenso im Fokus stehen wie der Umweltschutz.

Diese Balance zu finden, ist eine echte Herausforderung. Keine Frage: Das Verbrenner-Aus muss und wird kommen, doch es sollte ein Ende sein, das unseren Industriestandort sichert und den Menschen Perspektiven bietet. Nur so kann ein Wandel gelingen, der sowohl dem Planeten als auch den Menschen dient.