Meinung

Windkraft in OWL als Chance für regionale Entwicklung

Der Ausbau ist im Regierungsbezirk entgegen der Ankündigung ungleich verteilt. Jetzt müssen die Regionen wenigstens konkret profitieren, meint unser Autor.

Windräder sind auf dem Vormarsch – auch in OWL. | © Christian Charisius/dpa

Ingo Kalischek
24.03.2025 | 24.03.2025, 17:13

OWL stellt die Weichen für die Windkraft. Die Akteure haben hart gerungen und viel versucht, um den Ausbau der Windenergie in der Region fair zu verteilen. Gelungen ist ihnen das nicht. Wenn mit Paderborn und Höxter zwei Kreise 90 Prozent der Flächen für Windräder stellen, kann nicht von einer gleichmäßigen Verteilung die Rede sein. Dafür mag es viele sehr komplizierte Gründe geben. Die Menschen vor Ort werden das nur bedingt verstehen.

In Paderborn und Höxter geht es nicht mehr darum, ob sich drei, vier Windräder im Sonnenuntergang drehen. In einigen Gegenden blicken Bürger auf hundert Anlagen oder mehr. Dass der Protest heute verhältnismäßig leise ist, begründen einige Menschen damit, dass sie schlichtweg resigniert haben. Es mache für sie keinen Unterschied mehr, ob sie nun stellenweise auf 50 oder 55 Anlagen blickten, erklären sie. Wer Windräder nur aus dem Fernsehen kennt, sollte versuchen, sich in die Lage dieser Menschen zu versetzen, bevor man sie verurteilt.

Zum Hintergrund: Immer mehr Anträge für Windräder auf umstrittenen Flächen in ganz OWL

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Regionen im Hochstift müssen flächendeckend profitieren

Es ist unstrittig, dass die Regionen des Hochstifts jetzt wenigstens flächendeckend vom Ausbau profitieren müssen – wirtschaftlich und finanziell. Das heißt: Einnahmen für die Gemeindekassen, Beteiligungsmöglichkeiten für Bürger, Genossenschaften, günstigerer Strom, Förderung des kulturellen Lebens.

Auch wenn man Akzeptanz nicht kaufen kann, so bleibt den besonders betroffenen Kommunen in Paderborn und Höxter gar nichts anderes übrig, als aus der Not eine Tugend zu machen. Lichtenau im Kreis Paderborn zeigt, dass das funktionieren kann.

Davon braucht es jetzt mehr Beispiele. Dann kann die Windkraft als saubere Technologie der Zukunft der Region OWL einen positiven Schub verleihen.

Kommentar: NRW und die Windkraft: Gut gemeint, schlecht gemacht?