Millionen Fußballfans freuen sich auf dieses Großereignis. Vom 14. Juni bis zum 14. Juli 2024 findet in Deutschland die Fußball-Weltmeisterschaft statt. Doch insbesondere einer Berufsgruppe schaudert es bei dem Gedanken, in diesen Wochen Dienst tun zu müssen. Es sind die Servicekräfte in Bussen und Bahnen, die den Fahrgästen mit Rat und Tat zur Seite stehen und auch die Tickets kontrollieren sollen. Denn die Erfahrung, gerade im Umfeld von Fußballspielen, hat gezeigt, dass die An- und Abfahrt Tausender Fans nicht selten mit großen Risiken für alle Beteiligten verbunden ist.
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Randale, Pöbeleien, Vandalismus und auch körperliche Attacken sind immer wieder an der Tagesordnung, wenn diese Hundertschaften per Bus und Schiene unterwegs ist. Die Leidtragenden sind nicht nur die Servicekräfte, sondern auch die Mehrzahl der friedlichen Fahrgäste. Leider hat sich die breite Öffentlichkeit zähneknirschend damit abgefunden, dass von einem marodierenden, alkoholisierten Mob ganze Waggons völlig verdreckt und verwüstet zurückgelassen werden und während der Fahrt niemand wirklich sicher ist.
Doch die Eisenbahngewerkschaft EVG nutzt nun die Aufmerksamkeit des Großereignisses Fußball-EM, um darauf aufmerksam zu machen, dass dieser Umstand keinesfalls auf Dauer hinzunehmen ist. Sie stellt sich, als Gewerkschaft völlig richtig, vor die Mitarbeitenden und fordert von der Politik und den Verkehrsunternehmen Sicherheitskonzepte ein, die einen maximalen Schutz für die Servicekräfte darstellen.
Keine Konzepte mit durchschlagender Wirkung
Es hat zwar immer wieder Initiativen zur Bekämpfung von Gewalt und Aggressionen in den Zügen gegeben. Doch Konzepte mit wirklich durchschlagender Wirkung sucht man bis heute vergeblich. Die Fahrgäste, die in den Sommermonaten den ÖPNV nutzen wollen, verdienen aber ebenso wie die Servicekräfte maximalen Schutz vor Gewalt und Aggression.
Dazu zählen Kameraüberwachung, Polizeipräsenz, kompromissloses Vorgehen gegen Gewalttäter, Platzverweise und Gerichtsurteile innerhalb kürzester Zeit, die klar machen: Wer den Rechtsstaat herausfordert, wird zeitnah zur Rechenschaft gezogen. Wer als Gewalttäter bekannt ist, muss, soweit dies die Rechtslage zulässt, damit rechnen, sich im Umfeld von Bahnhöfen gar nicht aufhalten zu dürfen. Ein solches Konzept würde signalisieren: Der Schutz der Servicekräfte und aller Fahrgäste genießt höchste Priorität.