Meinung

Junge Alternative wird Verdachtsfall: „Keine Überraschung“

Dass der Verfassungsschutz die Nachwuchsorganisation der AfD nun genauer ins Visier nimmt, war in NRW nur noch eine Frage der Zeit, meint unser Autor.

Der Verfassungsschutz in NRW stuft die Junge Alternative ab sofort als Verdachtsfall ein. | © Jens Kalaene

Ingo Kalischek
12.12.2023 | 12.12.2023, 15:27

Jetzt ist auch die Junge Alternative in NRW offiziell ein Verdachtsfall. Der Verfassungsschutz wirft ihr unter anderem das Ziel vor, Migranten und Muslime auszugrenzen und sich gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung zu positionieren. Die Behörden können die Nachwuchsorganisation der AfD ab jetzt gründlicher beobachten. Überraschend kommt diese Entscheidung nicht. Im Gegenteil.

Die Behörden in NRW haben sich im Vergleich zu ihren Kollegen in anderen Länder damit viel Zeit gelassen – und den Schritt gründlich geprüft. Sie wollen juristisch auf der sicheren Seite sein. Denn es ist davon auszugehen, dass die Junge Alternative gegen die Entscheidung klagen wird. Davon abgesehen dürften sich die Mitglieder, die in der Region OWL verhältnismäßig stark vertreten sind, nicht groß um den Schritt der Behörden scheren.

Junge Alternative tritt offensichtlicher auf als die Landespartei

Sie halten sowieso nichts vom Verfassungsschutz. Und sie machen längst keinen Hehl mehr aus ihrer Nähe zum radikalen Parteiflügel und ihrer Sympathie für Scharfmacher wie Björn Höcke und für ein rechtsradikales Gedankengut. Sie stellen dies offensichtlicher heraus als zum Beispiel die Führung der AfD in NRW. Gleichwohl zeigt der Schritt des Verfassungsschutzes: Wer jetzt noch den Weg in diese Partei sucht, weiß genau, auf was er sich einlässt.

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