Comedy

"Schlimme persönliche Dinge": Heftiger Shitstorm gegen Kritikerin von Bernd Stelter

Gabriele Möller-Hasenbeck hat jetzt ihre kritische Position verteidigt. Sie ist sich sicher: Bei einem Mann hätte Stelter das nicht gemacht.

Comedian Bernd Stelter steht wegen eines Doppelnamen-Witzes in der Kritik.  | © dpa

26.02.2019 | 26.02.2019, 12:03

Köln (fr). Die Karnevalssitzung fürs Fernsehen ist für den Rosenmontag aufgezeichnet. Aber schon lange vorher sorgte die Zuschauerin aus dem Publikum nach ihrer Aufsehen erregenden Kritik an Büttenredner Bernd Stelter für einen Shitstorm im Netz. Der Komiker hatte sich über den Doppelnamen der CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer belustigt. Sitzungsbesucherin Gabriele Möller-Hasenbeck hat jetzt gegenüber dem Kölner Stadtanzeiger ihre Position verteidigt .

Über die sozialen Medien habe sie auf ihren Accounts ein Shitstorm mit „vielen schlimmen persönlichen Dingen" erreicht, die sie aber teils sofort wieder gelöscht und dann auch nicht mehr gelesen habe, schildert Gabriele Möller-Hasenbeck dem Blatt ihre Motivgründe für ihr Statement. Es sei interessant, dass aus Köln die negativen Stimmen gekommen seien, von andernorts dagegen „viel Zuspruch".

Ihr Eindruck: „Irgendwie sind die Leute nicht ganz klar."
Die anschließende Verteidigung des Comedian, er achte in seinen Reden sorgsam darauf, niemanden zu beleidigen, wollte Möller-Hasenbeck nicht gelten lassen: „Da muss er dann wohl noch ein bisschen dran arbeiten."

"Bei einem Mann hätte Stelter das nicht gemacht"

Und die Kritikerin betont: „Ich war schon mehrfach auf Sitzungen beim Kölner Karneval und habe dort auch Bernd Stelter gehört, den ich meistens ziemlich gut fand", wird Möller-Hasenbeck in dem Blatt zitiert. In diesem Fall aber habe sie es unmöglich gefunden, im 21. Jahrhundert noch über Namen herzuziehen, für die nun einmal keiner etwas könne. „Ich bin sicher, bei einem Mann hätte Stelter das nicht gemacht, zumal es ja auch viel weniger Männer mit Doppelnamen gibt", kritisiert sie.

Und weiter erläutert die Kritikerin: Sie halte Stelters Witzelei zwar ausdrücklich nicht für sexistisch. Ein Gender-Thema sei es aber eben doch. Das Ganze erinnere sie an die ständigen Lästereien über die Blazer von Bundeskanzlerin Angela Merkel. „Ich habe noch nie gehört, dass jemand ein Wort über schlechte Kleidung männlicher Politiker verloren hätte." Dieses Missverhältnis habe sie auch hier gestört.

AKK wollte unbedingt ihren Namen behalten

Annegret Kramp-Karrenbauer hatte 1984 ihre frühe Liebe, den Bergbau­-Ingenieur Helmut Karrenbauer geheiratet. "Ich habe mich geärgert, dass damals die Frau ihren Namen nicht einfach behalten konnte. Und mein Vater ist ein Jahr vor unserer Hochzeit gestorben, und ich wollte unbedingt seinen Namen behalten. Mein Mann wiederum hat vier Schwestern und wir beide wollten, dass sein Name der Familienname wird", wurde sie Anfang Dezember von T-Online zitiert.