In vielen Orten in der Region werden am Osterwochenende wieder große und kleine Feuer brennen. Unter anderem sollen sie auch den Winter verabschieden. Doch ist dieser Brauch angesichts der Feinstaubdebatte zum Beispiel noch zeitgemäß? Unsere Autorinnen streiten darüber
Bald ist Ostern – dann brennen die Osterfeuer wieder an vielen Stellen. Eigentlich erstaunlich. Denn viele Dinge sind heute verboten. Zum Beispiel überall zu grillen oder zu rauchen. Teils sicher aus gutem Grund. Auch bei den Osterfeuern würden sich Gründe finden lassen, gerade angesichts der Feinstaubdebatte. Deshalb: toll, dass es sie (noch) gibt.
Schließlich haben die Osterfeuer Tradition, die zum Teil auch kirchlich geprägt ist. Ob aus Glaubensgründen oder aus Freude: Ein Besuch des Osterfeuers, zum Beispiel in der Heimatstadt, macht Spaß. Wann sonst hat man schon die Gelegenheit, einem so großen Feuer sorglos beim Brennen zuzusehen? Die Flammen sind beeindruckend, außerdem wärmen sie in einer oft noch kühlen Jahreszeit. Und das Knistern trägt zur perfekten Gemütlichkeit am Feuer bei.
Fachmännisch überwacht werden die Flammen bei den öffentlichen Veranstaltungen oft von den örtlichen Feuerwehrleuten. Auch viele andere Vereine helfen bei der Organisation und bewachen das Feuer manchmal sogar über Nacht.
Das Osterfeuer ist außerdem eine Veranstaltung, die der ganzen Familie Spaß macht. Kinder treffen dort ihre Freunde und Schulkollegen. Sie lernen unter Aufsicht die Faszination, aber auch die Gefahren des Feuers kennen. Eine Lektion, die in der Theorie nur schwer zu verstehen ist. Apropos Gefahren: An vielen Orten werden die Feuer vorm Entzünden noch einmal umgeschichtet, um Tiere vor dem Tod in den Flammen zu retten. Auch was verbrannt werden darf, ist reglementiert. Aber zurück zu den Vorzügen des Feuers: Auch die größeren Familienmitglieder haben ihren Spaß. Sie treffen liebe Menschen, reden miteinander und trinken vielleicht etwas. Gerade Ostern, wenn Familienfeiern oft für Stress in Haushalt und Co. sorgen, kann man dort entspannen.
Eine Art lockeres Angrillen im großen Stil, das nur einmal im Jahr stattfindet. Das unterscheidet das Feuer von motorisierten Feinstaubschleudern, die täglich unterwegs sind.