Wichtiges Fest im Judentum

Pessach 2025: Wünsche, Traditionen und Rezepte zum jüdischen Feiertag

Das Pessach-Fest ist eines der wichtigsten Feste im Judentum. Warum das Ereignis gefeiert wird, welche Bräuche eine große Rolle spielen und warum gesäuerte Speisen an diesem Tag verboten sind.

Ungesäurte Speisen werden am Sederabend zum Pessachfest verzehrt – es ist eines der größten jüdischen Feste, die es gibt. | © picture alliance / valentyn semenov/Shotshop

Jessica Eberle
01.01.2025 | 09.01.2025, 10:36

So wie Ostern im Christentum zu den höchsten Festen gehört, gilt das Pessach-Fest im Judentum als einer der wichtigsten Feierlichkeiten. Beide Feste fallen ungefähr parallel in die Frühlingsmonate. Im Überblick erfahren Sie, warum ungesäuertes Brot an Pessach tabu ist, welche Alternativen es gibt und was dieser jüdische Feiertag mit dem ägyptischen Pharao zu tun hat.

Wann wird das Pessach-Fest 2025 gefeiert?

Das Fest Pessach findet über mehrere Tage statt. Nach dem jüdischen Kalender findet das Fest vom 22. bis 30. des Monats „Nisan“ statt. Bei der Übertragung in den gebräuchlichen Kalender schwankt das Datum immer etwas, fällt aber in den März oder April. 2025 beginnt Pessach am 12. April und endet am 20. April.

Was für ein Fest ist Pessach?

Zu Pessach wird unter anderem die Befreiung der Jüdinnen und Juden aus der Sklaverei der Pharaonen gefeiert. - © Symbolbild/Pixabay
Zu Pessach wird unter anderem die Befreiung der Jüdinnen und Juden aus der Sklaverei der Pharaonen gefeiert. | © Symbolbild/Pixabay

Zu Pessach wird die Befreiung der Jüdinnen und Juden aus der Sklaverei der Pharaonen und ihr Auszug aus Ägypten gefeiert. Die Exodus­geschichte berichtet im zweiten Buch Mose vom Leiden der Israelitinnen und Israeliten und dem überstürzten Aufbruch und der Flucht durch die Wüste sowie von den gott­gesandten Plagen über Ägypten.

Das Fest beginnt mit dem Sederabend. Dabei handelt es sich um ein langes, ritualisiertes Mahl im Kreis der Familie und Freunde, bei dem aus der Haggada gelesen, gesungen, gegessen und der Auszug aus Ägypten vergegenwärtigt wird. Die Haggada ist im religiösen Leben der Juden Erzählung und Handlungsanweisung für den Sederabend.

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Was darf man an Pessach essen?

Mazzen, auch „ungesäuertes Brot“ genannt, sind dünne Brotfladen, die von religiösen und traditionsverbundenen Juden während des Pessach gegessen wird. - © Symbolbild/Pixabay
Mazzen, auch „ungesäuertes Brot“ genannt, sind dünne Brotfladen, die von religiösen und traditionsverbundenen Juden während des Pessach gegessen wird. | © Symbolbild/Pixabay

Pessach wird auch das „Fest der ungesäuerten Brote“ – der Mazzen – genannt: In Erinnerung an die Eile, mit der die Israelitinnen und Israeliten Ägypten verließen, ist der Verzehr von Getränken und Speisen, die gären, sieben Tage lang verboten. Es darf sich außerdem in der Zeit nichts Gesäuertes im Haus befinden. Deshalb wird das Haus vorher sorgfältig gereinigt.

Eine wichtige Rolle spielt beim Seder ein Teller, auf den kommen: drei Mazzen, „Erdfrüchte“ (Radieschen, Sellerie oder Petersilie), ein Gefäß mit Salzwasser, Bitterkraut (Meerrettich oder Kopfsalat), ein aus geriebenen Äpfeln, Mandeln, Zimt und Wein bereitetes bräunliches Mus, ein Knochen mit etwas gebratenem Fleisch daran und ein gekochtes Ei.

Ein Rezept, wie Mazzen ganz einfach selbst gebacken werden können, findet sich hier:

Welche Bräuche, Symbole und Traditionen gehören zum jüdischen Pessach-Fest?

Wein wird als königliches Getränk betrachtet, das Freiheit symbolisiert - an Pessach wird deshalb auch mit diesem Getränk die Befreiung aus der Versklavung in Ägypten gefeiert. - © Symbolbild/Pixabay
Wein wird als königliches Getränk betrachtet, das Freiheit symbolisiert - an Pessach wird deshalb auch mit diesem Getränk die Befreiung aus der Versklavung in Ägypten gefeiert. | © Symbolbild/Pixabay

Als besonders symbolträchtig gelten der Sederteller und der Wein, von dem die Gläubigen an diesem Abend vier Becher trinken. Mit dem ersten eröffnet der Hausvater das Fest, zeitgleich spricht er den Segen, den sogenannten Kiddusch aus. Während des Essens stellt der jüngste Sohn vier Fragen zur Geschichte des Fests, die der Vater ihm beantwortet. Die vier Fragen und Antworten am Sederabend erinnern Juden an ihr Leben in der Sklaverei und an ihre Flucht aus Ägypten. Sie lauten wie folgt:

  • Warum essen wir Mazzen?
  • Warum tunken wir unser Gemüse in Salzwasser ein?
  • Warum die bitteren Kräuter?
  • Warum essen und trinken alle auf die linke Seite gelehnt?

Die angelehnte Haltung erinnert an Könige, sie steht für die wiedergewonnene Freiheit der Israeliten.

Die Mazze erinnert wie alles, das bei Pessach gegessen wird, an die Geschichte des Volkes Israel. In der hebräischen Bibel Thora wird es so erzählt: Als die Israeliten zur Flucht aus Ägypten aufbrachen, hatten sie keine Zeit, Teig für ihre Brote säuern zu lassen. So wurden nur Mehl und Wasser verrührt und in der Wüste auf heißen Steinen zu dünnen Fladen gebacken. Das Ei ist ein Symbol der Trauer, Salzwasser steht für die Tränen. Bitterkraut (zum Beispiel Salat, Petersilie) symbolisiert die Unterdrückung im Land des Pharaos.

Für Kinder erklärt: Was ist Pessach?

Eltern, die ihren Kindern die Bedeutung des Pessachfests erklären wollen, können sich an folgender Definition orientieren:

Pessach ist eines der wichtigsten Feste im Judentum. Es wird auch Pas-cha-Fest oder Passa-Fest, Fest der Freiheit oder „Fest der ungesäuerten Brote“ genannt. Der Name des Festes stammt von dem hebräischen Wort für „verschonen“ oder „vorübergehen“. Das Fest erinnert an den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten.

Dort hatten die Juden als Sklaven dienen müssen. Sie wurden dann aber befreit und konnten fliehen. Deswegen ist Pessach auch ein Freiheitsfest. Der Name erinnert daran, dass Gott die Ägypter bestrafte, die Juden aber verschonte.

Im Netz finden sich auch kinderfreundliche Videos, die den Festakt erklären:

Was wünscht man zu Pessach?

Glückwünsche zu Pessach gibt es einige. Das sind die bekanntesten drei Grüße:

  • „Pessach Sameach!“ (deutsch: „Fröhliches Pessach!“)
  • „Chag Sameach!“ (deutsch: „Fröhliches Fest!“)
  • „Chag Pessach Sameach ve Kasher!“(deutsch: „Ein fröhliches und koscheres Pessachfest!“)