Spiele

Frisches für Zocker und Tüftler

Einfache Regeln, kurze Dauer – Würfelspiele gehören seit jeher zu den beliebtesten Spielen. Unser Spiele-Experte stellt vier Neuheiten vor, drei davon kann man auch allein spielen.

Würfelspiele sind ein bei Alt und Jung beliebter Zeitvertreib, und es gibt immer wieder Neuheiten zu entdecken. | © picture alliance

12.05.2020 | 12.05.2020, 12:57

Bielefeld. Würfelspiele gehören seit jeher zu den beliebtesten Spielen: Einfache Regeln und kurze Spieldauer laden dazu ein, gleich mehrere Partien hintereinander zu spielen. Wir stellen vier Neuheiten vor, drei von ihnen sind auch solitär spielbar.

30 WÜRFE

Wer eine Abwechslung zu „Kniffel" oder „Yahtzee" möchte, ist bei „Chili Dice" genau richtig. Auch hier gilt es einen Block zu füllen, mit Einsern bis Sechsern oder einer Straße. Aber jeder Spieler bestimmt selbst, wie oft er dafür würfelt! Allerdings hat man nur 30 Würfe für die ganze Partie zur Verfügung, auch das wird sauber notiert. Also: Wie oft riskiert man es, nachzuwürfeln? Außerdem ist auf jedem der sechs Würfel eine andere Zahl rot eingefärbt. Diese darf man auf die andere Würfelseite drehen, doch rote Würfelwerte zählen doppelt, wenn man das Ergebnis einträgt. Das fühlt sich zwar noch immer an wie „Kniffel", bringt aber für echte Zocker reichlich Änderungen. Und wer den übergroßen Karton weglässt, kann Block und Würfel auch gut so einpacken.

„Chili Dice " von Andy Daniel (Amigo); für 1 bis 4 Spieler ab 8 Jahren, Spieldauer: ca. 30 Minuten, Preis: ca. 13 Euro.

FÜNF WÜRFEL IM SPIEL

Für langfristige Planer ist das deutlich anspruchsvollere „Man muss auch gönnen können" geeignet. Fünf farbige Würfel sind im Spiel, und wer mit ihnen ein zweites oder drittes Mal würfelt, gibt den Mitspielern die Chance, diese Zahlen ebenfalls zu nutzen. Ziel ist es, Aufgabenkarten zu erfüllen. Dazu müssen die passenden Würfelwerte mal gleich, mal aufsteigend mit einem abwischbaren Stift auf die Karten gemalt werden. Ist eine so komplett ausgefüllt, gibt es Siegpunkte oder besondere Vorteile: Jetzt darf man Würfelzahlen oder -farben ändern und mehr Würfel der Mitspieler nutzen. Für dieses Spiel benötigt man ein bis zwei Partien, bis alles verstanden ist. Dann ist es aber eine spannende Tüftelei für Optimierer.

„Man muss auch gönnen können" von Ulrich Blum & Jens Merkl (Schmidt); für 1-4 S. ab 10 J.; ca. 30 min.; ca. 12,50 Euro.

KOOPERATIVES SPIEL

Nach dem Brettspiel „Safehouse" gibt es nun auch ein Würfelspiel nach einer Idee von Krimiautor Sebastian Fitzek. Wieder verfolgt ein Unbekannter die Spieler, die gemeinsam versuchen, ihm zu entkommen. Jeder erhält ein eigenes Blatt, auf dem er Würfel-Ergebnisse einträgt und versucht, so vor dem finsteren Verfolger zu flüchten. Da bei dem kooperativen Spiel aber alle vor dem Verbrecher ins Ziel kommen müssen, ist es wichtig, gemeinsam zu beraten, welche Farbwürfel und wie viele geworfen werden. Denn sind alle verbraucht, rückt der Verfolger näher heran. Das hört sich anfangs einfach an, doch der finstere Kerl ist wirklich sehr schnell und eine Partie nur schwer zu gewinnen. „Safehouse" ist das mit Abstand anspruchsvollste Spiel der Neuvorstellungen hier und deshalb eher etwas für erfahrene Spieler.

„Sebastian Fitzek Safehouse – Das Würfelspiel" von Marco Teubner (Moses); für 1-4 S. ab 12 J., ca. 30 min., ca. 15 Euro.

WITZIGES SPIELCHEN

Deshalb noch ein sehr günstiger und einfacher Tipp: Beim Mini-Würfelspiel „Honey Moon" in der kleinen Papiertüte buddeln alle nach Süßigkeiten auf dem Mond. Je nach Würfelzahl graben alle auf ihrem Zettel einen geraden Stollen von der Oberfläche in den Mond, abknicken ist dabei verboten. Wer kommt so an die meisten Schleckereien unter dem Boden? Da alle zugleich spielen, ist man permanent beteiligt, und eine Partie dauert nur etwa fünf Minuten. Da bleibt Zeit für eine Revanche, zum Glück sind auf der Rückseite des Zettels die Süßigkeiten wieder anders verteilt. Ein witziges Spielchen für die Jackentasche zum Überall-Spielen.

„Honey Moon" von Moritz Dressler (Nürnberger Spielkarten-Verlag); für 2-6 S. ab 8 J., ca. 5 min., ca. 3,60 Euro.